Euro und Schengen: Kroatien stößt zum EU-Kern

Zehn Jahre nach dem EU-Beitritt stößt Kroatien zum “harten Kern” vor: Das Land gehört seit Sonntag dem Schengenraum und der Eurozone an.

Zum Jahreswechsel verabschiedete sich Kroatien von der Landeswährung Kuna, die durch den Euro ersetzt wurde. Bei Reisen nach Kroatien aus den anderen 26 Schengen-Staaten entfallen die Grenzkontrollen.

Doch die Freude hält sich in Grenzen. Denn es kommen wieder mehr Flüchtlinge über die Balkanroute – und Kroatien hat schon bisher mit illegalen “Pushbacks” für Negativ-Schlagzeilen gesorgt.

Sorgen machen sich viele Kroaten auch wegen des Euros. Die Gemeinschaftswährung könnte das einst günstige Urlaubsland zu teuer machen und so das touristische Kerngeschäft gefährden.

Außerdem ist der Euro, gemessen am Dollar, schwach wie nie. Die Gemeinschaftswährung hat sich zwar zuletzt erholt. Doch nun droht eine Rezession in Euroland, die EZB heizt sie mit ihrer Zinspolitik sogar noch an.

Das Timing ist für Kroatien also nicht günstig. Dass das Land nun zum “harten Kern” der EU gehört, ist ein schwacher Trost – denn in Brüssel dreht sich alles nur noch um ein Land – die Ukraine…

Siehe auch Kroatien bekommt den Euro – zum ungünstigsten Zeitpunkt. Mehr zu Kroatien hier

“Es gibt keinen Ort in Europa, wo es heute mehr der Wahrheit entspricht, dass es die Jahreszeit neuer Anfänge und neuer Kapitel ist, als hier an der Grenze zwischen Kroatien und Slowenien”, sagte EU-Chefin von der Leyen. “In der Tat ist das ein Tag für die Geschichtsbücher.” Drunter tut es die Dame nicht…