Die Transatlantiker haben verloren
He did it. Wie erwartet, hat US-Präsident Trump seine protektionistischen Zölle auf Stahl und Aluminium aus der EU nun doch noch verhängt. Dies ist eine Niederlage für die Transatlantiker.
Bis zuletzt hatten Altmaier, Maas und viele andere deutsche Politiker an die “transatlantischen Beziehungen” geglaubt. Bei dem Thema werde er leicht emotional, bekannte Altmaier kürzlich in Brüssel.
Nun sind seine Bemühungen sind gescheitert – doch der Glaube lebt weiter. Trotz allem müsse man an der Zusammenarbeit mit den USA festhalten, glauben unsere Transatlantiker – dabei sind die Beziehungen nicht nur beim Handel zerrüttet.
- Sicherheit: Die USA verteidigen unsere Sicherheit, heißt es immer wieder. Doch das sieht man nur noch in Polen und Deutschland so, in Frankreich und Italien ist es schon ganz anders. Außerdem gefährden die USA gerade die europäische Sicherheit – mit der Kündigung des Atomabkommens mit Iran und der Androhung von Sanktionen. Damit bedrohen sie den Frieden im Nahen Osten, dem “Hinterhof” der EU – und die Stabilität im internationalen Finanzsystem.
- Werte: Egal, was Trump macht – uns verbinden doch immer noch die gemeinsamen Werte, und die USA sind eine stabile Demokratie. Auch das ist fraglich. Der Präsident und seine Minister attackieren die multilaterale Ordnung, die bisher als Garant der westlichen Werte galt. Trumps Wahl war von Unregelmäßigkeiten überschattet. Zudem hat der Kandidat die Demokratie erschüttert, indem er die republikanische Partei überrumpelt und zu seinen Zwecken umfunktioniert hat.
- Institutionen: Aber auf die US-Institutionen ist noch Verlass, sagen die Transatlantiker, schließlich wird ja sogar gegen Trump und sein Umfeld ermittelt. Aber auch das ist trügerisch. Erfolgreich war bisher nur der “Deep State” – also Geheimdienste und Militärs, die den Präsidenten von seinem ursprünglich pro-russischen und anti-interventionistischen Kurs abbrachten. Die jüngsten Russland-Sanktionen und der US-Aufmarsch in Osteuropa zeigen, wo die Reise hingeht…
Siehe auch “Der Krieg gegen Russland hat begonnen – an den Märkten” und “Altmaier will schon die Waffen strecken”
Photo by Samantha Sophia on Unsplash
Peter Nemschak
1. Juni 2018 @ 13:38
Diese Realität kann sich schnell ändern. Was der EU mit und ohne Trump nicht erspart bleibt ist, für ihre eigene Sicherheit militärisch zu sorgen. Das ist aber mittlerweile ein alter Hut, auch wenn manche unverbesserliche pazifistische Träumer nach wie vor nichts davon wissen wollen. Deutschland ist nicht das einzige Land, das starke Handelsinteressen mit den USA teilt.
ebo
1. Juni 2018 @ 14:34
Was meinen Sie mit militärischer Sicherheit? Gegen Russland müssen wir nicht aufrüsten; da ist schon genug Material da. Das größte Sicherheitsrisiko ist derzeit die Kündigung des Atomabkommens mit Iran durch die USA. Dagegen helfen keine 2% Rüstung.
Peter Nemschak
1. Juni 2018 @ 16:14
Das Risiko der Aufkündigung des Atomabkommens ist für die EU überschaubar. Eine nukleare Aufrüstung samt Trägerraketen konnte durch das Abkommen auf Dauer ohnedies nicht wirksam verhindert werden. Ein Großmachtstatus setzt eine starke und glaubwürdige Militärmacht sowie den Willen diese gegebenenfalls einzusetzen voraus. Die EU hat derzeit keine eigene wirksame atomare Abschreckung und zu geringe konventionelle Kapazitäten, um sich gegen Russland zu behaupten und gleichzeitig an anderen Fronten Sicherheitseinsätze durchführen zu können. Sie ist damit vom Wohlwollen der USA abhängig. Faktum ist, dass sich die Linken aus nicht nachvollziehbaren ideologischen Gründen hartnäckig gegen eine militärische Aufrüstung sträuben.
Otto H
1. Juni 2018 @ 15:02
@Nemschak. Wie kann man nur so verbohrt sein ? Die NATO-Staaten, ohne USA, geben ca. 300 Mrd. fuer „Verteidigung“ aus. Reicht das nicht ? Die Ausgaben Russlands sind wieviele Mrd., Herr Nemschak ?
Russland, bzw. die UDSSR hat sich ganz aus Deutschland zurueckgezogen, waehrend die NATO ganz entgegen den Beteuerungen, es nicht zu tun, nach Osten ausgeweitet
hat. Ihre Russophobie, Herr Nemschak, raubt Ihnen wohl den Schlaf.
wolfgang fubel
2. Juni 2018 @ 18:51
Ja Otto
Die Gehirn Waschmaschiene läuft in Unseren Land zur Zeit im Höchsten Schleudergang und bei einigen Leuten mit durchschlagenden Erfolg! Es ist mir unbegreiflich wie Menschen Trotz einer, noch nie da gewesener Informations
Möglichkeit,sich so manupulativ in eine Gewünschte Richtung lenken lassen, ohne zu bemerken wie Sie benutzt werden!
Und das Erschreckende daran ist, das es zum Großen Teil recht Intelligente
Zeitgenossen sind!
Dixie Chique
4. Juni 2018 @ 13:26
@w. fubel
ersetzen Sie in Ihrem letzen Satz testweise “recht intelligent” durch “gekauft”, dann ist es nicht mehr ganz so unbegreiflich.
10 Extradaumen hoch für “Gehirnwaschmaschine im höchsten Schleudergang”! 🙂
Thomas
1. Juni 2018 @ 12:15
Deutschland wurde 1945 das Rückgrat gebrochen. Das Beste was möglich ist ist ein Vasallentum mit eingeschränkter Souveränität. Kohl, Schmidt etc, wussten das und haben das Beste rausgeholt.
Leider werden gerade in Deutschland die Macht- und Kraftverhältnisse immer wieder massiv falsch eingeschätzt.
Wenn es hart auf hart kommt wird KEIN europäisches Land seine gute Beziehungen zu den USA wegen „deutscher“ Exportinteressen riskieren.
„Europa“ gibt es nicht. Wenn die Zahlungen versiegen löst sich die EU in Luft auf. Die europäischen Nationen bleiben.
wolfgang fubel
1. Juni 2018 @ 14:41
Thomas
Man hat Deutschland das Genick gebrochen, das ist wohl wahr.
Die Amerikaner haben Uns das Mäntelchen der Demokratie umgehängt und Uns für Ihre Interressen benutzt,bis auf den Heutigen Tag! So etwas wie eine Souveränität, hat es in der Gänze nie gegeben. Und was Kohl anbelangt, so kann man sagen das Der federführend verantwortlich für die Einführung des Euros war. Ein Geschenk für die Industrien und ein Diebstahl an der Bevölkerung. Schmidt dagegen hatte da Andere Qualitäten aufzuweisen.
Wenn es wirklich Hart auf Hart kommt werden die Anderen Europhäischen Staaten keinen Finger für Uns rühren. Diese sogenannte Europäische Gemeinschaft war nie Eine,wird nie Eine und wird sich in Wohlgefallen auflösen.
Übrig wird eine Staaten Gemeinschaft die es ja schon vorher war. Dieses Ganze Geschwätz von einer Staatenlosen Einheitsbrühe ,Namens EU wird Nie funktionieren, zu Unterschiedlich die Interressen und Vorstellungen.
Eine Gute Beziehung zu ALLEN Ländern ist wichtig und nicht diese Zwangsjacke in die Uns die USA stecken will . Das Geht auf Dauer nicht Gut wenn man Anderen Ländern vorschreiben und Diktieren will,wie man Handel zu betreiben hat!
Felix Hau
1. Juni 2018 @ 00:24
Mein Vorschlag an Brüssel – und auch an Berlin und Paris – wäre, einfach mal in der Wirklichkeit anzukommen. Dann wäre schon viel gewonnen und man könnte auch Mr. Trump ganz anders begegnen.
Zum Ankommen in der Wirklichkeit gehörte z.B. das Begreifen des Umstandes, dass über 70 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges das freundlich-nachsichtige Entgegenkommen der USA in Sachen europäische Wirtschaftsentwicklung und Zollungleichgewicht ausläuft. Es wäre jetzt an der EU, endlich Einfuhrzölle zu senken (statt in Sandkastenmanier „im Gegenzug“ welche noch weiter erhöhen zu wollen) – nicht nur gegenüber den USA.
Dazu gehörte außerdem das Begreifen des anderen Umstandes, dass die Schutzmacht USA nicht länger den Großteil der Verteidigung der Paradiesinsel Europa finanzieren wird, während die Insel sich wunderbare staatliche Sozialprogramme und Infrastrukturausgaben leistet, weil sie Milliarden für den Verteidigungshaushalt sparen kann, ohne dabei auf Verteidigung verzichten zu müssen. (Und sich dann noch stets aufs hohe moralische Ross setzt und ihre Schutzmacht zurechtweist, wenn die mal wieder sehr gut versteht, dass die Welt ein Dschungel ist, der nicht nach Europas Sopran-Flöte tanzt. Und auch entsprechend handelt.)
DAS wäre das Mindeste, was jetzt passieren müsste.
supergirl
31. Mai 2018 @ 22:59
europe united, ruft heiko maas
die eu ist wohl ein Fußballverein in Zweitliga, deren fans jetzt per Schlachtruf eine nicht vorhandene Einheit im „team“ herbeirufen, da es kurz davor ist, in die dritte Liga abzurutschen?
euro für alle rief man kürzlich; den wollen aber alle freiwillig nicht unbedingt…der euro ist auch im Zerrbild kein glückliches Instrument der Einheit….und da folgt doch der Ruf: Bankenunion. Ist das noch 3. Liga in Politik … oder ist das schon die 4.te?
4 Säulen der Freiheit: die vierte …dafür stehen die fast rechtlosen Wanderarbeiter, welche so gut zu einem eu-super-staat passen?
Ich glaube, wir brauchen alle mal wieder eine überzeugende Bertelsmannstudie, oder?
wolfgang fubel
1. Juni 2018 @ 16:57
Supergirl
Besser kann man das nicht beschreiben,das trifft es Genau!!
hyperlokal
31. Mai 2018 @ 18:42
Chongqing – Duisburg: die neue Seidenstrasse. Hier liegt die Zukunft Europas.
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/8/8f/Trans-Eurasia-Express.png
Das wollen die Amerikaner noch nicht wahrhaben, aber unsere Politiker und Journalisten werden – opportunistisch, wie sie nunmal sind – schon bald auf den Zug aufspringen. In einigen Fällen wird man das Personal wechseln.
Die Transatlantiker fahren in einem letzten Aufbäumen nochmal ihre härtesten Geschütze auf. Es wird nichts nützen.
Und ehrlich gesagt, ich freu mich auf die Seidenstrasse.
Thomas
1. Juni 2018 @ 12:26
Ich nicht. Dann stehen die Chinesen bei uns im Wohnzimmer. Kolonie Europa.
wolfgang fubel
1. Juni 2018 @ 13:58
Thomas
Die Amerikaner stehen schon lange in Unseren Wohnzimmer und kontrollieren hier Alles im wahrsten sinn des Wortes ALLES!
Thomas
1. Juni 2018 @ 15:31
wolfgang fubel
Meine Rede. Aber die Amis sind mir zehntausendmal lieber als Hegemon als China. Alles in allem sind wir ganz gut mit denen gefahren seit 45.
ebo
1. Juni 2018 @ 15:35
Es geht doch nicht um eine Wahl zwischen USA und China. Europa muss sich von den Amerikanern emanzipieren und von Fall zu Fall pragmatische Zweckbündnisse schließen. Im Handelsstreit böte sich aktuell ein Pakt mit China, Mexiko und Kanada an, evtl. auch Japan.
wolfgang fubel
1. Juni 2018 @ 17:34
Der Ami ist ein Hegemon mit Coca Cola ,Whisky und Abartigen Hollywoodfilmen, Der Uns nach Unserer „Befreiung“ von Hitler
sehr Gut hat leben lassen. Der Grund dafür ist das Er Uns gebraucht
hat und Uns immer noch braucht. (Der Beste Flugzeugträger, den
Wir haben ist Deutschland) „Henry Kissinger“ Einer der Größten noch
lebenden Kriegsverbrecher, von dem auch der Spruch kommt, „Wir haben
keine Freunde,Wir haben Interressen“
Von Unseren Land aus, sind nach den zweiten Weltkrieg, so gut wie alle
Kriege Logistisch geplant und von den Amerikanern mit „Unserer“ Hilfe
bis auf den Heutigen Tag geführt worden.
Ich war selber einige Jahre immer wieder in Amerika, ein schönes Land
mit Menschen die auch nicht viel anders sind wie Wir. Leider Gottes aber mit
der Beschissensten Administration die sich zur Zeit auf Unseren Planeten
herumtreibt! Nur sind die Meisten total Blind und Gehirngewaschen, das Sie
nichts mehr merken! Wie Die mit Ihren „Freunden“ umgehen, da müsste
doch auch bei den Größten Amerika Optimisten die Alarmglocken schrillen!
Und was China angeht,so sollte man mal darüber nachdenken was die Gesammte Westliche Welt in der Vergangenheit in China angerichtet hat,
bevor man mit den Oberlehrerhaften Finger auf dieses Land zeigt!
Wir sind nicht die „GUTEN“,wie Uns das immer wieder ins Gehirn geprügelt wird und DIE sind auch nicht die Schlechten!
Ich habe keine Angst vor den Chinesen, aber Angst davor was sich Unsere „Befreier“noch so alles ausdenken,um Sich Diese Welt so zurecht zu Basteln,
Wie Sie Die gerne haben wollen!!
Winston
1. Juni 2018 @ 14:11
China ist aber direkter Konkurrent von Deutschland.
China wird Europa in Grund und Boden konkurrieren, bei den Salären, bei den Sozialstandarts, bei den Umweltstandarts.
Peter Nemschak
31. Mai 2018 @ 16:26
Trump ist nicht Amerika.
Thomas
1. Juni 2018 @ 12:32
Seine Beliebtheitswerte steigen und steigen. Trotz des medialen Trommelfeuers gegen ihn. Es wird kein Zurück mehr geben. Das sind Illusionen. Trump schafft eine neue Realität. Tag für Tag.
Ich halte ein Konfrontationskurs mit den USA für fatal. Da unsere Kanzlerin mit schlafwandlerischer Sicherheit immer alles falsch macht wird sie auch diesen Irrweg beschreiten.
Winston
1. Juni 2018 @ 14:05
Aber die Mehrheit der Amerikaner haben für Ihn gewählt.
Hätten wir kein ausufernden Neoliberalismus hätten wir auch kein Trump.
Peter Nemschak
1. Juni 2018 @ 16:03
Was hat Trump it Neoliberalismus zu tun? Ist er nicht vielmehr Ausdruck des relativen Machtverlusts der USA ? China ist nicht mehr aufzuhalten. Hunderttausende Chinesen haben in den letzten Jahren an den amerikanischen Eliteuniversitäten studiert und gehören heute zur Wirtschaftselite Chinas.