Von der Leyen schickt Gaspreis in die Höhe

Die EU plant nun doch keinen Preisdeckel für Gas. In ihrer Rede zur “Lage der Union” hat Kommissionschefin von der Leyen ihren Vorschlag von letzter Woche nicht einmal mehr erwähnt. Prompt schießt der Gaspreis in die Höhe.

“Wir müssen auch weiterhin darauf hinarbeiten, die Gaspreise zu senken.” Das ist alles, was der CDU-Politikerin in ihrer mit Spannung erwarteten Rede einfiel. Zudem kündigte sie an, Übergewinne in Höhe von 140 Mrd. Euro abzuschöpfen – aber auf dem Strommarkt.

Das Ergebnis: Am Futures-Markt schoß der Gaspreis wieder in die Höhe, nachdem er in den letzten Tagen gesunken war. Die Anleger und Spekulanten hatten offenbar angenommen, die EU-Kommission würde einen Preisdeckel beim Gas einführen.

Front-month Dutch gas futures rose to above €210 per megawatt hour, after European Commission President Ursula von der Leyen said the bloc could raise more than €140 billion to cushion the cost-of-living blow for consumers by capping revenues from low-cost power producers.

Trading Economics

Für einen solchen Preisdeckel auf alle Gasimporte hatte sich u.a. Belgien ausgesprochen. Die Osteuropäer wollten hingegen eine Preisobergrenze nur für russisches Gas – was wohl zum endgültigen Stopp der Lieferungen geführt hätte.

Warum der Gaspreis in den letzten Monaten gestiegen ist, wollte VDL nicht sagen. Denn dann hätte sie wohl auf die EU-Sanktionen eingehen müssen, die die Märkte in Atem halten. Auch die Spekulation wäre dann wohl zur Sprache gekommen.

Ausgeklammert hat die CDU-Politikerin auch die Sorgen vieler Bürger und Unternehmen, die nicht mehr wissen, wie sie die nächste Gas- und Stromrechnung zahlen sollen.

“Man hatte nach von der Leyens Rede nicht den Eindruck, dass sie verstanden hat, was Europa und Europas Bürgern noch blüht. Oder dass es sie kümmert.” Diesem Kommentar aus der “Süddeutschen” ist nichts hinzuzufügen…

Siehe auch “Baerbock treibt Gaspreis in die Höhe”. Mehr zur Energiekrise hier