“Pro-ukrainische Gruppe”: USA streuen krude Theorie zu Nord Stream
Wer steckt hinter dem Attentat auf die Ostseepipelines Nord Stream 1 und 2? Nachdem sie die These einer amerikanischen Attacke totgeschwiegen haben, streuen die USA eine neue Theorie.
Demnach könnte eine “pro-ukrainische Gruppe” hinter dem Sabotageakt stecken, wie die “New York Times” berichtet. Dies gehe aus Geheimdienst-Erkenntnissen hervor, die ungenannte US-Officials durchgestochen hätten.
Namen werden keine genannt, Indizien auch nicht. Umso mehr bemüht sich die “Times”, Präsident Selenskyj aus dem Schußfeld zu nehmen. Man habe keine Hinweise auf eine Beteiligung des Staatsoberhaupts oder seiner Mitarbeiter.
Allein das macht die Theorie schon unglaubwürdig. Wie könnte eine “pro-ukrainische Gruppe” aktiv werden, ohne dass Selenskyj es weiß? Diese Frage führt gleich zum nächsten Mysterium: Warum ist von “opponents of President Vladimir V. Putin of Russia” die Rede?
Offenbar versuchen die ungenannten US-Officials, eine Verschwörungstheorie zu streuen, die Selenskyj von jeder Verantwortung freispricht – und zugleich eine mächtige russische Untergrundarmee suggeriert, die Putin ans Zeug flicken will.
Erstaunlich, dass die “Times” diesen bizarren Bericht bringt, denn die Evidenz ist gleich Null. Und ärgerlich, dass an keiner Stelle die viel plausiblere These von S. Hersh diskutiert wird, wonach die USA selbst die Pipeline zerstört haben.
Dafür gibt es nämlich zahlreiche Indizien, bis hin zu öffentlichen Erklärungen von US-Präsident Biden. Bei einem Einmarsch Russlands in die Ukraine „wird es kein Nord Stream 2 mehr geben“, sagte Biden im Februar 2022, mehrere Tage vor der Invasion.
Das wollen die USA offenbar vergessen machen – deshalb streuen sie eine neue, krude Theorie…
Siehe auch “Schweigen zu Nordstream”. Mehr hier
P.S. Was für ein Zufall! Nun meldet auch die “Zeit”, dass “Spuren in die Ukraine” führen sollen. Die deutschen Ermittlungsbehörden hätten “offenbar einen Durchbruch erzielt”. Doch auch diese Geschichte klingt schräg. Angeblich sei das Attentat von einer angemieteten Yacht ausgeführt worden, von nur sechs Leuten. Wiederum wird von einer “pro-ukrainischen Gruppe” gesprochen, doch die Urheberschaft sei unklar…
KK
9. März 2023 @ 01:44
@ MarMo:
“Sie halten uns für hirnlos, ganz offensichtlich.”
Und immer noch die meissten unserer Mitbürger ganz offensichtlich zu Recht!
MarMo
8. März 2023 @ 22:02
Jetzt also kommen die USA und Deutschland mit dieser kruden, plumpen Märchengeschichte um die Ecke. Seymour Hershs Geschichte ist einfach doch zu präsent gewesen (obwohl in den meisten Berichten dazu nichts unversucht gelassen wurde, sie zu diskreditieren) , als das man sie hätte ignorieren können.
Wer soll diesen Schwachsinn glauben? Und erinnern sich die selben Medien nicht mehr daran, wie sie selbst die besonderen Voraussetzungen zur Durchführung eines solchen Terroraktes beschrieben haben?
Schrecklich ist nur, dass sie sich in den Medienredaktionen von ARD und ZDF trauen, die Bevölkerung derart zu verscheißern. Sie halten uns für hirnlos, ganz offensichtlich.
Dass die US-Administrationen große Übung im Erzählen dunkler Märchen hat, wissen wir von anderen Konflikten.
B. Weber
8. März 2023 @ 16:47
Ob USA oder “pro-ukrainische Gruppe” – wo ist der wesentliche Unterschied ? Abgesehen davon, daß die USA und Gefolgschaft nicht “für die Ukraine” agieren, sondern sie nur benutzen, um gegen Russland agieren zu können, ansonsten die Ukraine als Getreideanbau-Börsenspekulations-Gebiet, Rohstofflager und Billligstlohnland ausbeuten wollen (siehe Blackrock und Konsorten), ist es durchaus denkbar, daß die USA die Sabotage initiert und gesteuert haben, aber die Drecksarbeit einer “pro-ukrainische Gruppe” überlassen haben, um nicht als der interessierte Saboteur in Erscheinung zu treten. Also eine “false flag” Operation, wie der Maidan-Putsch von 2014. Die “Stümper”, die wohl absichtlich Sabotage-Spuren hinterlassen haben, damit die aufklärungssüchtigen NATO-“Ermittler” überhaupt etwas finden, erinnern stark an das gefundene Fressen der Nazis, den “Deppen” Van der Lubbe, der den Reichstagsbrand gelegt haben sollte und dafür geköpft wurde, damit er nichts anderes mehr dazu sagen konnte. (Zur Zeit Thema in TV-Dokus).
Was ganz massiv gegen eine russische Sabotage spricht, ist die extensive und intensive militärische Überwachung der Ostsee durch die Anrainerstaaten und die NATO.
Entweder taugt die Überwachung nichts, dann liegt eine üble Täuschung der Öffentlichkeit über die Effektivität des Milliarden kostenden militärischen “Schutzes” vor, oder man hätte sofort Alarm geschlagen, wenn sich ein unbekanntes russisches Objekt auf, unter oder über Wasser bewegt hätte. Man erinnere sich an die Hysterie in den 70er Jahren über angeblich vor Norwegen tauchende sowj. U-Boote. Denn die Ostsee steht seit mindestens 2018 (Russlands Besetzung der Krim) im Zentrum des Interesses der USA und NATO. Dazu einige Zitate aus zeitgenössische Reportagen:
https://www.faz.net/multimedia/seefernaufklaerer-verfolgen-aktivitaeten-der-russischen-streitkraefte-18337427.html?premium
“Auf die Fähigkeit der Orion, U-Boote zu jagen, ist man in Nordholz stolz. Sie macht den Seefernaufklärer erst zu einem Kampfflugzeug. Mit seinem Magnetanomalie-Detektor und Sonarbojen kann er U-Boote entdecken, und mit seinen bis zu acht Torpedos Mk46 kann er sie auch bekämpfen. Die NATO stuft die Bedeutung der luftgestützten U-Boot-Jagd als hoch ein.”
https://www.reuters.com/article/deutschland-ostsee-marine-idDEKCN1LM14N
“Auch ganz handfeste Interessen könnten für Russland dagegen sprechen, einen großen Konflikt in der Ostsee anzustreben. Denn das Land hätte dabei womöglich mehr zu verlieren als zu gewinnen: die dringend benötigten Einnahmen durch die Gas-Pipeline Nord Stream etwa, die durch die Ostsee nach Deutschland verläuft und durch eine Auseinandersetzung in Mitleidenschaft gezogen werden könnte. Zudem liegen an der Ostsee einige der wichtigsten russischen Marine-Werften und einige der wenigen eisfreien Häfen des Landes. All dies wäre durch einen größeren Konflikt an der nassen Flanke der Nato in Gefahr.”
https://www.imi-online.de/2019/10/18/die-militarisierung-der-ostsee/
“Die Militarisierung der Ostseeregion durch die NATO lässt sich nicht mit dem unwahrscheinlichen Szenario einer plötzlichen,
unbegründeten russischen Invasion Estlands erklären, jedenfalls nicht überzeugend.”
Übrigens ein verrückter Vorwurf gegen Hersh, er habe sich nicht “am Ort der Sabotage” von seiner “Theorie” überzeugt, als ob die Bestätigung dafür auf oder unter Wasser schwimmen würde, um nur von Hersh herausgefischt werden zu könnnen.
Warum sollte Hersh sich an den Ort der Sabotage begeben, wenn er Informationen aus erster Hand der Saboteure erhalten hat ? Dann würde er sich ja selbst nicht trauen. Außerdem dürften die “Orte der Sabotage” (es sind mehrere) sich unter strenger militärischer Überwachung befinden, mindestens seit 2018.
KK
8. März 2023 @ 12:31
Jetzt wissen wir endlich, was Scholz und von der Leyen in Washingtonm mit Biden besprochen haben, nicht wahr?