Was sagen EU und Nato zu den Nordstream-Enthüllungen?
Nach mehreren unbestätigten Medien-Berichten soll eine “pro-ukrainische Gruppe” für die Anschläge auf die Nordstream-Pipelines verantwortlich sein. Was sagen EU und Nato dazu? Nichts!
Schwedens Ministerpräsident Ulf Kristersson (der derzeitige EU-Ratsvorsitzende) sagte auf einer Pressekonferenz mit NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg, er habe keine weiteren Kommentare dazu.
Stoltenberg erklärte, man wisse, dass es ein Angriff, eine Sabotage war. Es wäre aber falsch, vor Abschluss der Untersuchungen darüber zu spekulieren, wer dahinterstecke.
Dabei müssten EU und Nato tätig werden, wenn sich die Berichte bestätigen. Schließlich haben sie erst kürzlich eine enge Zusammenarbeit bei der Aufklärung der Sabotage und beim Schutz kritischer Infrastruktur vereinbart.
EU-Chefin von der Leyen hat zudem strenge Strafen angekündigt. Wenn sie es ernst meint, müsste sie nun in der Ukraine nachhaken und mit Sanktionen drohen. Mit einem Terrorstaat kann die EU doch nicht kooperieren, oder?
Siehe auch “Pro-ukrainische Gruppe: USA streuen krude Theorie zu Nordstream” sowie den Update hier
P.S. Normalerweise müsste Schweden mehr wissen, denn die nicht explodierten Sprengsätze wurden offenbar von schwedischen Experten sichergestellt. Auch die Nato stellt sich dumm: Die Ostsee gehört zu den best überwachten Meeren; kurz vor der Sprengung von Nordstream fanden dort groß angelegte Militärmanöver statt…
Josep Borrell said the investigations as to who sabotaged the Nord Stream are ongoing.
— Mario Nawfal (@MarioNawfal) March 8, 2023
BUT the Nord Stream was SABOTAGED.
So who blow up Nord Stream? pic.twitter.com/wYvO8eyV54
KK
9. März 2023 @ 01:38
@ Arthus Dent:
„Warum Rostock, warum nicht Kolberg oder Gdynia?“
Weil nur Scholz das Märchen mit Biden ausbaldowert hat, nicht Morawiecki.
Arthur Dent
8. März 2023 @ 22:32
Ich hätte da vielleicht noch ein oder zwei Fragen. Zwei in Polen lebende Ukrainer betreiben dort eine Firma, die wiederum pachtete eine Yacht. Für die sechs Täter? Kannten die sich? Woher stammte die Yacht? Aus Rostock? Man braucht in Deutschland für die Ostsee mindestens einen Sportbootführerschein und ein Sachkundenachweis für Pyrotechnik. Hatten die zwei Ukrainer dergleichen? Warum Rostock, warum nicht Kolberg oder Gdynia? Wenn die mutmaßlichen Täter mit professionell gefälschten Pässen unterwegs waren, woher weiß man, dass es ein Kapitän, eine Ärztin usw. waren? Weil die mutmaßlichen Täter sich so ausgegeben haben? 450 – 500 kg militärischen Sprengstoff bekommt man a) beim Discounter, b) im Darknet? Sonstwo? Diskret frei Haus geliefert? Kostet wieviel? Wenn man 80 – 100 Meter tief tauchen will, braucht man spezielle Sauerstoff-Helium-Mischungen (glaub ich zumindest). Wie lange kann man damit unten bleiben? Und allzu viele Tauchgänge kann man damit nicht hintereinander durchführen (Dekompression) – wie lange brauchen zwei Taucher, um 450 kg Sprengstoff anzubringen oder wieviele Tauchgänge sind dazu nötig? Ist das mit zwei Tauchern überhaupt zu schaffen? Wer immer die Yacht gesteuert hat, muss genau wissen, wo die Pipelines verlaufen und er muss eine exakte Positionsbestimmung auf dem Meer durchführen können – kann bestimmt auch nicht jeder. Mehr fällt mir auf die Schnelle nicht ein…
european
9. März 2023 @ 07:41
Sie haben völlig Recht.
Noch bis kurz vor der Veröffentlichung von Hersh’s Bericht wurde in jedem statement versichert, dass nur wenige Länder für dieses Attentat in Frage kommen, weil man dafür das entsprechende Equipment benötigt, an das Otto-Normalverbraucher gar nicht herankommt.
Meines Erachtens werden hier nur einfach jede Menge Nebelkerzen geworfen und auch da wird es genügend Leute geben, die das glauben werden. Das ist so ähnlich wie die Skripal-Inszenierung. Diese Geschichte war so konstruiert, dass man daran fühlen konnte, dass sie nicht stimmt. Aber man muss Dinge einfach nur oft genug wiederholen und irgendwann wird die Lüge zur Wahrheit.
Hekla
8. März 2023 @ 18:57
@Stef: wenn diese mediale Dystopie etwas Gutes hat, dann das, dass sich immer mehr Menschen angewidert abwenden und nach alternativen Informationsquellen suchen – so bin ich auch hier gelandet :). Wenn diese Entwicklung anhält, wird es irgendwann schlicht nicht mehr möglich sein, Menschen, die sich durch die eindimensionale veröffentlichte Meinung nicht repräsentiert fühlen, als Schwurbler, Demokratiefeinde, Rechte, usw. zu diffamieren. Ich hoffe zumindest, dass auch hier die üblichen Marktmechanismen greifen werden.
Hekla
8. März 2023 @ 17:45
@european: ja, nach langem Schweigen
ganz plötzlich, aus heiterem Himmel geradezu rasante Berichterstattung mit zahlreichen, bunten Details. Als hätte man den irgendwo den Wasserhahn aufgedreht, erst NYT und nun haben plötzlich auch die Mainstreammedien eigene Recherchen parat. Man könnte das für eine konzertierte Aktion halten…