So wird das nichts mit dem Klimaschutz
Was nützt es, wenn die EU den Verbrenner verbietet, Benziner und Diesel aber im Rest der Welt weiterfahren? Und was bringen die „grünen“ Vorgaben aus Brüssel? Dem Klimaschutz ist damit kaum geholfen. – Ein Kommentar.
Zwei Drittel der Deutschen sind gegen das von der EU geplante Verbrenner-Aus ab 2035. Dies geht aus dem neuen Deutschlandtrend der ARD hervor. Derweil mobilisieren „Bild“ und andere Medien gegen die „Zwangssanierung“ bei Wohnhäusern, die Brüssel plant.
Alles nur Stimmungsmache? Nein, die Zweifel sind berechtigt.
Denn dem Klima hilft es herzlich wenig, wenn Europa den Verbrennermotor verbietet, Benziner und Diesel aber im Rest der Welt weiterfahren. Oder wenn Häuser aufwändig saniert werden, um am Ende mit „grünem“ Kohlestrom beheizt zu werden.
Viele EU-Ziele sind ungeeignet, die Klimakrise abzuwenden. Ihr wahres Ziel ist es, der EU einen Wettbewerbsvorteil bei „grünen“ Technologien zu verschaffen. Von der Leyens „Green Deal“ ist vor allem ein Standortprogramm zugunsten der europäischen Industrie.
Dieses durch und durch wirtschaftsliberale Programm soll nunmithilfe detaillierter Vorgaben durchgesetzt werden, es etabliert eine „grüne“ Plan-Wirtschaft. „Europa bricht mit liberalen Prinzipen„, schreibt das „Handelsblatt“.
Doch das ist nicht einzige Paradox. Viele Vorgaben sind aus der Luft gegriffen – wie die Planziele für kritische Rohstoffe. Andere sind kaum erreichbar, etwa die Senkung der CO2-Emissionen. Das sehen wir gerade in Deutschland.
Die Ziele werden verfehlt
Dort geht es – trotz aller Erfolge bei nachhaltigen Energien – viel zu langsam voran. Wenn es mit den Emissionen so weiter läuft wie bisher, werden die Ziele der kommenden Jahre wohl nicht erreicht werden, warnen Experten.
Auch die von Brüssel propagierten Mittel sind fragwürdig. Für Batterien und E-Mobilität braucht man seltene Rohstoffe. Weil man die „kritischen“ Mineralien aber nicht mehr in China holen will, soll jetzt der Bergbau in EUropa wiederbelebt werden. Geht’s noch?
Und weil man kein Gas aus Russland mehr will, lässt Berlin „schmutzige“ LNG-Terminals bauen und mehr Kohle bei der Stromerzeugung verfeuern. Kritik aus Brüssel? Fehlanzeige! Klimakommissar Timmermans kümmert sich lieber um einen Kompromiß bei E-Fuels.
Die Zeche zahlen die Bürger
Nein, so wird das nichts mit dem Klimaschutz. Von der Leyen hat ihren „Green Deal“ sachfremden geopolitischen Zielen untergeordnet, die den Abbau der Emissionen konterkarieren. Die Zeche zahlen die Bürger, die zudem noch bevormundet werden.
Derweil dürfen sich die Unternehmen auf satte Subventionen freuen – als Antwort auf die „America first“-Politik der USA…
Siehe auch „EU führt „geopolitische“ Subventionen ein“ und Leyens “grüne” Plan-Wirtschaft
P.S. Nichts gegen Industriepolitik oder „strategische Autonomie“ bei Rohstoffen und Energie. Doch beide vertragen sich schlecht mit den Klimazielen, wie sich zeigt. Schon gar nicht, wenn man gleichzeitig noch einen Wirtschaftskrieg führt. Von der Leyens Mix aus Neoliberalismus, Dirigismus und Geopolitik erweist sich in jeder Hinsicht als toxisch…
Armin Christ
19. März 2023 @ 08:09
Die ganzen Maßnahmen der EU und der BRD-Regierung zielen auf die Entmündigung, Entrechtung und Enteignung der Bürger ab zum Nutzen und Frommen des Kapitals.
Das Dienstwagen Privileg, immer größere Autos (auch elektrisch), nun die Wärmepumpen mit dem „grünen“Kohlestrom ….. weiß der Teifel was diese Leute sich noch einfallen lassen. Mit ihrer CancelCulture, den Sprech- und Denkverboten, entmündig dieses woke Gesin…. die Mehrheit der Bürger.
KK
18. März 2023 @ 03:07
@ Artur Dent:
„Solange unsere Lebensweise auf der Nutzung der Natur beruht – und das wird immer so sein – wird sie immer spürbarer an die Grenzen der Natur stoßen.“
Eigentlich ist das so nicht ganz richtig: Der Mensch hat die Natur den weitaus grössten Teil seiner Existenz (als Wildbeuter) genutzt, ohne dass es die Natur irgendwie gejuckt hätte. Ganz nach dem Motto: Was juckt es einen Baum, wenn eine intelligente Sau sich an ihr kratzt?
Das Problem kam erst mit einer anderen Lebensweise, der sogenannten „Zivilisation“, und den beiden religiös verbrämten und einer keinen Widerspruch duldenden (erinnert Euch das zufällig an gerade stattfindendes?) höheren Macht in den Mund gelegten Grundsätzen „macht Euch die Erde untertan“ und „gehet hin und mehret Euch“ – und damit dann sovielen nur scheinbar intelligenten Säuen, dass sie Baum und Borke eben doch regelrecht wegkratzen und ratzekahl auffressen. Im Grunde ist dies auch das Mantra des Kapitalismus, das da immerwährendes „Wachstum“ heisst.
Und ob es ewiges Wachstum überhaupt geben kann, wird das Universum ggf. erst noch beweisen müssen – aber nicht uns, denn dem Beweis oder Gegenbeweis werden wir als Spezies niemals beiwohnen. Oder letzterem eben schon beigewohnt haben, so wie von dem Ihrem Beitrag vorangestellten Zitat ja andeutet… 😉
Arthur Dent
17. März 2023 @ 22:58
@KK
„Es gibt eine Theorie, die besagt, wenn jemals irgendwer genau herausfindet, wozu das Universum da ist und warum es da ist, dann verschwindet es auf der Stelle und wird durch noch etwas Bizarreres und Unbegreiflicheres ersetzt. – Es gibt eine andere Theorie, nach der das schon passiert ist.“ – (Das Restaurant am Ende des Universums)
Aber die Evolution gibt nicht auf, denn sie hat ja kein Ziel (außer das sie eines Tages an ihr Ende kommen wird). Aber bis dahin haben wir vielleicht noch 10 Mrd. Jahre, Zeit genug.
Natürlich wird das so nichts mit dem Klimaschutz, dass kann sich jeder einigermaßen begabte Drittklässler an fünf Fingern abzählen. Und selbst wenn, wir würden das nicht merken. Wenn gleich morgen die ganze Welt aufhört CO2 zu emittieren, die Erwärmung würde noch gut und gerne 120 Jahre weitergehen – kein System der Welt funktioniert linear. Wir sind in der Situation wie Moses, wir können vielleicht noch einen Blick in das gelobte Land werfen – erreichen werden wir es nicht mehr. UvdL und die Grünen aber sind wie die Alchimisten, die behaupten, sie hätten den Stein der Weisen gefunden – sie können unedle Dinge in edle verwandeln und versprechen dadurch Heilung und Läuterung. Und die Menschen glauben auch heute noch an Wunderkuren und Geheimtinkturen.
Suggeriert wird, durch die Energiewende gebieten wir dem Klimawandel Einhalt – und dadurch lösen sich auch alle unsere anderen Probleme in Luft auf und fortan leben wir in einer paradiesischen und gerechten Welt. (als hätte es vor der industriellen Revolution keine Stürme, Dürren oder Überschwemmungen gegeben – was nachgewiesenerweise Bullshit ist).
Solange unsere Lebensweise auf der Nutzung der Natur beruht – und das wird immer so sein – wird sie immer spürbarer an die Grenzen der Natur stoßen. In diesem Lichte betrachtet, handelt es sich bei wirklicher Nachhaltigkeit um eine Utopie. „Nachhaltige“ Handlungen müssten ja beliebig oft und unbegrenzt wiederholbar sein.
Alle Erneuerbaren Energien haben immer eine geringere Energiedichte als fossile Energieträger – daher ist ihr Flächenverbrauch größer. Der Mensch kann überhaupt keine Technik schaffen, ohne die ökosystemischen Funktionen oder Dienstleistungen zu verändern. Je mehr und je ungehemmter er hierfür natürliches Material und Wasser bewegt und nutzt, je mehr Fläche er belegt und verändert, desto größer der Stress für die Natur. Wir betreiben seit mehr als fünfzig Jahren Umweltschutz, wir betreiben so viel Umweltpolitik wie noch nie und die Zerstörung der Natur nimmt weiter zu. Für das E-Auto bauen wir Lithium in bislang völlig unberührten Ökosystemen ab. Kernprinzip von grünen Lügen ist die technische Korrektur von umweltbelastender Technik, die durch einen höheren Einsatz an Ressourcen und technischer Energie erkauft wird. im Übrigen führt jede Energieeffizienztechnik zu einem „Wachstum“, und jedes „Wachstum“ zu erneutem Ressourcenverbrauch (Wachstum ist hier ein Euphemismus, denn eigentlich ist es ein sich stets steigender Verbrauch, eine doppelte Verschwendung von Ressourcen – Massenproduktion). Der Einsatz der Materialmenge pro erzeugter Menge Energie bestimmt die „Umweltfreundlichkeit“ und nicht Herr Habeck oder Frau von der Leyen mittels einem „heruntergebetetem Klimakatechismus“. Die Photovoltaik, die Windparks, der Hybrid- oder E-Motor, die Isolierung von Gebäuden, die unzureichende Wärmepumpe sind ressourcenintensiv – und daher führen sie uns nicht aus dem Dilemma. In Deutschland dient das „Klimathema“ dazu, den Bürgern alle möglichen Zwangsmassnahmen aufzuerlegen, die sie natürlich alle bezahlen sollen. Der Climate Emergency Fund sponsort oder finanziert Aktionen von Gruppen wie Letzte Generation, FFF oder Extinction Rebellion – hinter diesem Fond stecken reiche Leute wie die Kennedys und andere „Philanthropen“. Und die sind alle ganz altruistisch? Die meisten Medien halten sich aber diesbezüglich bedeckt, stellen keine bohrenden Fragen, warum unnd wie Kinder und Jugendliche für eine vermeintlich gute Sache instrumentalisiert werden.
KK
17. März 2023 @ 18:40
Den Klimawandel in seinem Lauf hält auch Ochs und Eselin nicht auf!
Wir sollten uns damit abfinden, dass die Evolution nach dem Ende des Fehlversuchs Homo Sapiens entweder eine neue Chance mit dem „intelligenten“ Leben bekommen wird, oder Intelligenz in letzter Konsequenz immer in Konkurrenz zum Leben stehen wird und die Evolution daher irgendwann resigniert aufgeben wird.
„Viele kamen allmählich zu der Überzeugung, einen großen Fehler gemacht zu haben, als sie von den Bäumen heruntergekommen waren. Und einige sagten, schon die Bäume seien ein Holzweg gewesen, die Ozeane hätte man niemals verlassen dürfen.“
(aus: „Per Anhalter durch die Galaxis“ von Douglas Adams)