Neue Bücher zur EU und ihrer Krise (II)

Von der Polykrise zur Permakrise – so beurteilen Experten die aktuelle Lage der EU. Immerhin ist der europäische Club so wandlungsfähig, dass er alle Probleme aufsaugt und immer neue (Schein-)Lösungen erfindet. Davon zeugen auch die Bücher, die wir zur kritischen Lektüre empfehlen.

Ami go Home

Eine Neuvermessung der Welt

Auf den ersten Blick geht es in diesem Buch nicht um Europa, sondern um China und die USA. Doch Stefan Baron beschreibt das Verhältnis der beiden Großmächte, um der EU einen eigenen, neuen Weg zu weisen – jenseits der antichinesischen Vorurteile und des transatlantischen Mainstreams. Eine faktenreiche Fundgrube! – Econ

Der verkannte Bürger

Eine andere Geschichte der europäischen Integration seit 1950

Die Geschichte der europäischen Integration sieht man oft als ein reines Elitenprojekt an. Die Bürgerinnen und Bürger der Mitgliedsländer der Europäischen Gemeinschaft und der Europäischen Union erscheinen daran als unbeteiligt und desinteressiert. Doch dieses Urteil trügt: Sie hatten oft nur andere, eigenständige Vorstellungen vom Zusammenwachsen Europas als die politischen Entscheider. – Campus

Die Europäische Währungsunion

Geschichte, Krise und Reform

Die Krisen in der Eurozone haben die Europäische Union vor die größte Herausforderung seit ihrer Gründung gestellt. Dieses Buch erläutert in kompakter Weise die Entstehung und Funktionsweise der Europäischen Währungsunion und diskutiert die Annahmen, die ihrer Ausgestaltung zu Grunde liegen. – Kohlhammer

Europa: Ein Nachruf

Der Historiker Hannes Hofbauer entlarvt das in Brüssel, Berlin und anderswo gemalte Selbstbild der EU als ideologische Begleiterscheinung ökonomischer Protagonisten, die für ihre Geschäfte einen supranationalen Raum und einen entsprechenden militärischen Flankenschutz brauchen. Und er weist den hegemonial-liberalen Ansatz, wonach eine Infragestellung des „europäischen“ Selbstverständnisses quasi automatisch rechts wäre, entschieden zurück. – Promedia

Endspiel Europa

Nach einem unglücklichen Abstecher in die Gesundheitspolitik (Corona!) wendet sich die Politikwissenschaftlerin Ulrike Guérot wieder ihrem Herzensanliegen zu: Europa. Ihr Essay “Endspiel Europa” provoziert und irritiert – dennoch ist es ein wichtiges Buch. Eine ausführliche Besprechung findet sich hier

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