Krieg in Israel: EU will Eskalation verhindern
Die EU will eine Eskalation des Kriegs in Israel verhindern. Dies erklärte Ratspräsident Michel nach einem virtuellen Sondergipfel der Staats- und Regierungschefs. Doch dafür müsste er mehr tun, viel mehr.
Es gehe darum, um jeden Preis eine regionale Eskalation zu verhindern, sagte Michel. Eine solche Eskalation wäre auch für Europa eine riesige Herausforderung, so der Belgier – insbesondere in einer Zeit, in der in der Ukraine ein weiterer Krieg tobe.
Wohl wahr – schließlich ist die EU jetzt schon in der Ukraine überfordert. Präsident Selenskyj ist in Bedrängnis geraten und fordert ständig neue Hilfe an. Nun mahnt auch noch Israel Regierungschef Netanjahu die europäische Solidarität an.
Kanzler Scholz war denn auch am Dienstag in Tel Aviv. Kaum war er weg, wurde ein verheerender Raketenangriff auf ein Krankenhaus in Gaza gemeldet. Es gab mehrere hundert Tote – allein deshalb dürfte die Lage weiter eskalieren.
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Wenn die EU eine Eskalation verhindern will, dann darf sie nun nicht nur auf Ägypten, Iran oder Katar mäßigend einwirken (wie dies Scholz versucht). Sie muss auch Israel bremsen und von der Offensive in Gaza abbringen. Am besten wäre ein Waffenstillstand!
Doch dazu hört man von Michel, Scholz & Co. nichts. Sie haben nicht einmal die völkerrechtswidrige Blockade des Gazastreifens und die israelischen Bombardements verurteilt, die mittlerweile mehr Opfer gefordert haben (ca. 3200) als der Hamas-Terror.
Stattdessen setzen sie sich offenbar dafür ein, dass Ägypten die Grenze zu Gaza aufmacht. Wenn es dazu kommen sollte, würde sich die EU mitschuldig an der Vertreibung der Palästinenser machen, wenn auch unter einem humanitären Mäntelchen…
Siehe auch „Am Rande des Abgrunds“: USA halten Israel zurück – noch
P. S. Ägypten droht für den Fall einer Grenzöffnung zu Gaza, die palästinensischen Flüchtlinge nach Europa zu schicken. Damit droht die nächste Flüchtlingskrise – als hätte die EU davon nicht schon genug…
Waffenstillstand – ja, absolut! Leider völlig unrealistisch.
Aber diejenigen, die Israel implizit oder explizit eine überzogene Reaktion vorwerfen, möchte ich als überzeugte Friedenstaube ernsthaft fragen: wie sollte denn eine angemessene Reaktion auf einen Terroranschlag, bei dem Zivilisten nur um des Tötens willen – denn die Hamas hat kein Land besetzt, darum ging es also offenbar nicht! – unmenschlich, barbarisch abgeschlachtet werden?
Wäre es eine angemessene Reaktion, wenn die IDF nach Gaza marschiert und die Soldaten wahllos die selbe Anzahl Zivilisten ( Alte, Frauen, Kinder, Babys) ermorden? Wäre das etwa angemessen? Was ist denn die angemessene Reaktion eines Staates auf unmenschlichen, brutalsten Terror? Kopfschütteln? Schulterzucken? Kerzchen anzünden?
Ich lebe in Deutschland und sollten hier genuaso grausam Menschen von Terroristen abgeschlachtet werden, würde ich von Deutschland ebenfalls eine robuste Reaktion erwarten. Und nicht wie üblich “ohh, bedauernswerter Einzelfall”… Ein Staat, der seine Bürger nicht nur verachtet und ablehnt, muss in solchen Situationen unmissverständlich und robust reagieren.