Krieg in Israel schlägt auf Ukraine zurück
Der Krieg in Israel wirkt sich negativ auf die Ukraine aus. Die USA wollen zwar an zwei Fronten kämpfen – doch die Praxis sieht anders aus. Präsident Selenskyj gerät in Bedrängnis.
US-Präsident Biden sicherte zu, dass Amerika sowohl die Ukraine als auch Israel unterstützen könne. “Wir sind die Vereinigten Staaten von Amerika, um Gottes Willen, die mächtigste Nation (…) in der Geschichte der Welt”, sagte Biden dem Sender CBS.
Doch die Praxis sieht anders aus. Da die Unterstützung bröckelt, kam Präsident Selenskyj in der vergangenen Woche überraschend zur Nato in Brüssel. Doch seine Hilferufe wurden nur teilweise erhört. Heute bat er erneut um Winterhilfe.
Die ukrainische Gegenoffensive ist gescheitert, nun greifen die Russen wieder an. Zudem leidet die Ukraine unter dem schwindenden Interesse der USA. Der Krieg in Israel zieht fast die gesamte Aufmerksamkeit auf sich.
Nach einem Medienbericht wollte Selenskyj deshalb nach Israel reisen und seine Solidarität bekunden. Doch Regierungschef Netanjahu hat den Vorschlag abgelehnt. Er empfängt wohl lieber Kanzler Scholz.
Einen Rückschlag gibt es auch an der Heimatfront. Selenskyjs ehemaliger Berater Arestovich erklärte, das Land brauche einen neuen Führer. Die Gegenoffensive sei gescheitert, Selenskyj bekomme die Korruption nicht in Griff.
Die Ukraine sei in einer “Sackgasse” gelandet und müsse einsehen, dass sie die Krim nicht zurückerobern könne, so Arestovich. Allerdings halten die USA und die EU immer noch an diesem brandgefährlichen Ziel fest…
Thomas Damrau
16. Oktober 2023 @ 18:55
Die USA erleben gerade die Folgen einer klassischen imperialen Überdehnung (https://de.wikipedia.org/wiki/Imperiale_%C3%9Cberdehnung). Auch wenn es die US-NeoCons noch so sehr schmerzt: Man kann nicht überall die Finger drinhaben, ohne sich dieselben zu verbrennen.
Oder wie schon über dem Harry S. Truman Building stehen sollte: „Wo wir sind, ist das Chaos – aber können leider nicht überall sein.“
Katla
16. Oktober 2023 @ 18:17
Die Ukraine befindet sich genaugenommen seit dem 24. Februar 2022 in einer schnurgeraden Sackgasse. Ich glaube, wenn man am Majdan-Platz scharf rechts abbiegt und dann in den östlichen Randbezirken alle staatlichen Mindeststandards mit Füssen tritt, landet man genau in dieser Sackgasse.