EU-Vorsitz streicht alle Termine in Brüssel

Es war zu befürchten: Nachdem die Bundesregierung eine Reisewarnung für Brüssel ausgesprochen hat, wurden nun alle Termine im Europaprlament gestrichen. Der deutsche EU-Vorsitz schießt sich selbst ins Knie.

Gleich dreizehn Termine hatte die Bundesregierung in dieser Woche im EU-Parlament in Brüsel angesetzt. Unter anderem sollten Finanzminister Scholz und Wirtschaftsminister Altmaier sprechen.

Nun wurden alle Auftritte in den Fachausschüssen abgesagt. Die Europaabgeordneten müssen mit Videokonferenzen Vorlieb nehmen. Eine Begründung wurde nicht geliefert.

Dabei liegt sie auf der Hand: Wegen der deutschen Reisewarnung für Brüssel sind kaum noch Treffen in der EU-Kapitale möglich. Der deutsche EU-Vorsitz schießt sich selbst ins Knie.

Was man in Berlin offenbar nicht weiß: Die Infektionszahlen in Brüssel sinken wieder. Und die Zahl der COVID-Opfer ist weiter zu vernachlässigen.

Es reicht eben nicht, sich nur auf das RKI und seine Grenzwerte zu verlassen. Besser wäre es gewesen, wenn Berlin mal seine eigenen Leute in Brüssel gefragt hätte.

Die könnten aus eigener Anschauung bestätigen, dass die Lage heute viel besser ist als auf dem Höhepunkt der Krise im Frühjahr.

Brüssel ist nicht Brasilia – doch für beide Städte gilt dieselbe Reisewarnung…

Siehe auch “Deutsche Reisewarnung für Brüssel”