Dies ist auch Merkels Niederlage

Nun hat auch Kanzlerin Merkel dem Wahlsieger Scholz gratuliert. Sie sprach zwar nur von einem “Wahlerfolg” – doch immerhin schweigt sie nicht wie Laschet. Dabei ist die Niederlage der CDU/CSU auch ihre Schuld.

Schließlich war Merkel noch bis 2018 selbst CDU-Vorsitzende. Mehr als 18 Jahre hat sie die Union geführt – und sowohl ihre Rivalen als auch potentielle Nachfolger platt gemacht.

Auch inhaltlich hat sie die CDU zerstört. Der konservative “Markenkern” wurde aufgegeben. Immer dann, wenn das sozialdemokratische, liberale oder grüne Programm populärer war, wilderte Merkel bei der Konkurrenz.

Dieser Opportunismus half dabei, die SPD klein zu halten und die CDU groß. Doch nun sind viele alte SPD-Wähler zur SPD zurückgekehrt, auch Grüne und FDP haben ihre ehemaligen Merkel-Fans zurückgewonnen.

Zuletzt hatte sich Merkel kaum noch um ihre Partei gekümmert. AKK hat sie noch auf die Startrampe geschoben, dann aber selbst abgeschossen, wie R. Alexander in seinem Buch “Machtverfall” beschreibt.

Den Machtkampf zwischen Söder und Laschet ließ sie einfach laufen – obwohl Söder sie in der Flüchtlingskrise bekämpft hatte. Den treuen Laschet hingegen unterstützte sie nicht einmal bei seiner Nominierung zum Kanzlerkandidaten.

Dass der CDU-Kandidat dann auch noch glaubte, er könne vom Merkel-Bonus profitieren und mit einem “Weiter so” punkten, gab ihm den Rest. Bis zuletzt hat Laschet nicht verstanden, dass Merkel zur Bürde geworden war.

Fazit: Laschets Niederlage ist auch Merkels Niederlage. Deshalb ist nun auch kein Platz mehr für Merkel-Nostalgie – oder für eine Neuauflage der schon 2017 gescheiterten “Jamaika”-Koalition.

Nein: CDU/CSU gehören in die Opposition!

Siehe auch Merkels sieben Sünden: Die marktkonforme Demokratie

P.S. Über die Hälfte der Deutschen findet, dass an der CDU-Niederlage auch Kanzlerin Merkel einen Anteil hat, meldet n-tv. Die Art und Weise, wie sie den CDU-Parteivorsitz übergeben hat, habe der Union geschadet.