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@european
“Die Organisatoren kommen auch aus den Regierungsparteien, überwiegend von SPD und Grünen.” – Richtig, derweil versuchen SPD und Grüne sich an die Spitze der Proteste zu setzen, die Demos zu kapern und Wählerstimmen zurückzugewinnen mit “gemeinsam gegen Rechts”. Dabei haben doch die Regierungsparteien das Narrativ vom wachsenden Migrationsdruck losgetreten mit den dauerhaft überlasteten Kommunen. Offensichtlich ist das Problem mit der Migration auf einmal wie weggeblasen. Und wenn man z.B. in das angeblich zivilgesellschaftliche Bürgerbündnis “Essen stellt sich quer” hinblickt, dann stellt es sich als ein Sammelbecken von politisch Unzufriedenen des anderen politischen Spektrums heraus. DKP, MLPD, Antifa usw. – teilweise werden diese Organisationen selbst vom Verfassungsschutz beobachtet. Der größte Teil der ehrlich besorgten Demonstranten wird das gar nicht wissen. Die werden schön manipuliert und instrumentalisiert.
– das fängt aber schon in der Schule an, die “Aufklärung” über den Nationalsozialismus ist auf Empörung ausgerichtet, die antifaschistische Nationalmoral ist nicht das Resultat einer (wissenschaftlich fundierten) Kritik an der Politik des Faschismus, sondern Resultat eines verlorenen Krieges. Dieser offizielle deutsche Antifaschismus ist deswegen auch nicht Zeichen einer politischen Einsicht, sondern die Nationalmoral, die ein besiegtes Land sich anzubequemen hat.

“Richtig, derweil versuchen SPD und Grüne sich an die Spitze der Proteste zu setzen…”

Es ist schon etwas befremdlich und entbehrt nicht einer gewissen skurilen Komik, wenn die Regierung gegen die Opposition demonstriert.

Julian Nida-Rümelin wird heute morgen im dlf zitiert (hier sinngemäß):
„Es wird gefordert die Parteien sollten zusammenstehen, im Angesicht der rechten Gefahre. Das Gegenteil könnte richtig sein: Gerade das Zusammenstehen und damit gleichmachen, uniformmachen hat zur heutigen Situation wahrscheinlich viel beigetragen: Es muss, gerade in den Parteien, gestritten werden zwischen den verschiedenen Meinungen und Ansichten, für ein tragfähiges allgemein anerkanntes Ergebnis.“
Nachsatz meinerseits: Dann macht der außerparlamenarische Protest auf der Straße erst recht Sinn!

@Helmut Höft

Sehr richtig!

Die Ampel ist die beste Wahlhelferin der AfD. Im Prinzip protestiert man gegen die Auswirkungen der eigenen Politik. Die Organisatoren kommen auch aus den Regierungsparteien, überwiegend von SPD und Grünen. Der Jubel über die 1.5% Verluste der AfD sind m.E. lächerlich, weil zum einen gerade Parteien in Neugründung sind und zum anderen viele bei den Umfragen nicht mehr sagen, was sie wirklich denken, was niemanden verwundern dürfte. Nur noch in der Wahlkabine kann man sich gefahrlos und anonym äußern.

Deutschland ist diesbezüglich eher Schlusslicht in einer europäischen Entwicklung, die mit der Finanzkrise und der nachfolgenden, von Deutschland durchgepeitschten, Austeritätspolitik ihren Anfang nahm. Deswegen hat es auch wenig Sinn, sich nach Merkel zurückzusehnen, denn ihre Politik war gewissermaßen Ursache allen Übels.

Politik und Medien gehen aktuell Hand in Hand. Über die Demos gegen Rechts wird ausführlich berichtet, während man die Berichte über die um sich greifenden Bauerndemos in ausländischen Medien findet. Es ist ja nicht mehr auf Deutschland und Frankreich beschränkt. In immer mehr Ländern rollen die Trecker – sogar hier in Schottland :D.

Wer den Protest gegen „Rechts“ lobt…
wählt brav die Parteien der extremistischen Mitte. Die Parteien, die Märkte entfesseln wollen, Banken und Konzerne mit zig-Steuermilliarden retten und den Bürgern rigide Spar-und Kürzungsprogramme verordnen. Arbeiten bis 70 und darüber hinaus, alles vernünftig und ALTERNATIVLOS! Wer das infrage stellt und dann auch noch gegen die „weltoffene“ EU argumentiert, ist ein Extremist.
(Ab 17.02. werden wir „Dummerchen“ Gott sei Dank durch den DSA vollumfänglich vor fake-news geschützt).

„Wer den Protest gegen „Rechts“ lobt…“

Es ist schon bemerkenswert:
Früher hat das Kabarett und die Satire die Regierenden und deren Politik kritisiert, gegen sie polemisiert und lächerlich gemacht (und damit quasi die Funktion der früheren Hofnarren übernommen), heute polemisieren Kabarett und Satire mehrheitlich gegen die Kritiker von Regierung und Politik und machen diese Kritiker lächerlich, den Ausnahmen hiervon wird immer weniger Raum zugestanden.

Und so auch bei den Domonstrationen: Früher wurde gegen Regierungspolitik demonstriert, heute demonstriert die Regierung mit gegen die einzige von offenbar immer mehr Wählern wahrnehmbare parlamentarische Opposition gegen eben diese Politik.
Anstatt einfach mal die eigene Politik zu hinterfragen, die eben diese Wähler den rechten Bauernfängern scharenweise in die Arme treibt.

Nu(h)r mal so, ohne weiteren Kommentar: ‘Stalin hat ja nicht weniger Menschen umgebracht als Adolf Hitler’ (Dieter Nuhr, ‘Nuhr im Ersten’, 25. Januar 2024, Minute 5’30” der Mediathek-Fassung)…

hallo ebo,
wo ist der bezug? – naja, bei kk’s darstellung der traurigen rolle der derzeitigen kabarettisten…
lg rainer