Bauernaufstand: Beruhigungspillen aus Brüssel
Mit einiger Verspätung kommt der Bauernaufstand nun auch in Brüssel an. Kein Wunder – die Agrarpolitik wird im Wesentlichen von der EU vorgegeben. Doch die plant nur Beruhigungspillen.
Vorgesehen ist ein “strategischer Dialog” mit Vertretern aus Landwirtschaft und Umweltverbänden liefern, den die EU-Kommission den Agrarministern vorstellt.
Mehrere Verhandlungsrunden sollen die “Kluft” im Streit um europäische Umweltauflagen für die Landwirtschaft überbrücken, heißt es in Brüssel.
Kommissionspräsidentin Uvon der Leyen hatte ein solches Format im September angekündigt und “weniger Polarisierung” in der Debatte gefordert.
“Landwirtschaft und Umweltschutz können zusammengehen”, betonte von der Leyen.
Doch die immer schärferen Umwelt-Auflagen, Subventions-Kürzungen und wachsende Billig- Konkurrenz aus der Ukraine bringen die Bauern auf die Palme.
Der “strategische Dialog” dürfte daran wenig ändern. Denn zumindest das Dumping aus der Ukraine geht weiter, mit Billigung der EU-Kommission…
Siehe auch “Auch in Brüssel tobt ein Bauernkrieg”
P.S. Auch in Frankreich gibt es nun große Bauernproteste, bei einem Zwischenfall gab es sogar eine Tote. Alarmstufe Rot in Paris – wie in Berlin…
Monika
24. Januar 2024 @ 15:27
Die Krux für Bürger aus allen EU-Staaten ist ja gerade, dass die Institution EU von den Konzerninteressen (ja, genau die, die sich auch schon Mios von Hektar Land in der Ukraine gegrabbt haben) geleitet werden. Wie es um den Sozialstandard der Bürger steht, ist mittlerweile völlig “irrelevant”.
Kleinteilige Landwirtschaft, selbstständiges Handwerk, mittelständische Industrie? Viel zu “ineffizient” in der Kontrolle…
Die Fortsetzung des Neoliberalismus wird der Libertärismus vom Schlage Mileis sein, Milei ist schließlich kein “Einzelfall” sondern Teil eines aktiven und potenten Netzwerks. Das ist der Kern der sogenannten Regelbasierten Ordnung! Da können Wissenschaftler wie Piketty so oft und viel beweisen wie sie wollen, es schert die Herrschaften nicht! Motto: es gibt sowieso zu viele Arme… Also ab in die Armee mit ihnen, da sind sie als geostrategische Spielfiguren noch nutzbar.
(damit das nicht falsch verstanden wird: ich stehe auf der anderen Seite der Barrikade!)
Arthur Dent
23. Januar 2024 @ 14:24
Nur die deutschen Bauernproteste, oder auch die in Polen, Rumänien, Frankreich?
🙂
KK
23. Januar 2024 @ 16:19
Welche auch immer, es wird Bauernopfer geben… und zwar Kleinbauern, natürlich nicht die Agrarkonzerne.