Affenpocken: Die EU-Kommission hat sich verschätzt
Der Affenpocken-Impfstoff in Deutschland und Europa wird knapp. Das liegt nicht nur an der zunehmenden Zahl von Fällen, sondern auch an der EU-Kommission. Sie hat die Virenkrankheit unterschätzt und zu wenig Vakzine bestellt.
Wir haben aus Corona gelernt und schützen die Bürger zuverlässig vor neuen gesundheitlichen Gefährdungen: Mit diesem Versprechen hat Kommissionschefin von der Leyen die neue Gesundheitsbehörde HERA gegründet – innerhalb ihrer eigenen Kommission.
Mitte Juli gab HERA dann ihre erste Analyse bekannt. Drei Gefahrenkategorien wurden ausgewiesen, darunter auch Virenkrankheiten. Doch ausgerechnet Affenpocken standen nicht auf der Liste – dabei waren sie längst in Europa angekommen.
Das rächt sich nun. Denn HERA hat zu wenig Impfstoff bestellt – und der wird knapp. EU-weit stehen über HERA nur insgesamt 163.620 Impfdosen zur Verfügung, die teilweise bereits an die Mitgliedstaaten verteilt wurden. Das reicht hinten und vorne nicht.
Allein Deutschland hat 240.000 Impfstoffdosen bestellt, rund 50 Prozent mehr. Doch auch im größten EU-Land reicht das Vakzin nicht. Offenbar hat man sowohl in Berlin als auch in Brüssel dieGefahr unterschätzt, zudem kommt die Produktion nicht hinterher.
Das führt zu absurden Situationen. So reisen Betroffene aus Portugal nach Frankreich, weil es dort noch genügend Vakzine gibt. Kritisch ist die Lage auch in Belgien, wo nach Angaben des Gesundheitsministeriums nur etwa 3000 Impfdosen zur Verfügung stehen.
Die Lage erinnert an den Beginn der Corona-Pandemie. Auch 2020 hat von der Leyen die Krise unterschätzt und die Bürger allzu lange in (falscher) Sicherheit gewogen. Als sie dann endlich Impfstoff bestellte und lieferte, war der zunächst Mangelware, genau wie jetzt…
Siehe auch “Der unglaubliche Machtzuwachs der EU-Kommission”
P.S. Die WHO hat übrigens am 23.07. die “Notlage von internationaler Tragweite” ausgerufen. Doch die EU-Kommission hat darauf nicht reagiert…
P.P.S. Wegen der Mangellage erlaubt die EU eine Streckung des Affenpocken-Impfstoffs. Damit soll eine Verfünffachung ermöglicht werden!
Heindoofi
11. August 2022 @ 10:00
“So reisen Erkrankte aus Portugal nach Frankreich, weil es dort noch genügend Vakzine gibt.” ??… ich begreife nichts mehr…. eine Impfung sollte bislang vor einer Krankheit schützen, jetzt reisen Erkrankte um sich impfen zu lassen?
t die Lage auch in Belgien, wo nach Angaben des Gesundheitsministeriums
ebo
11. August 2022 @ 10:07
Es sollte Betroffene heißen, wird korrigiert
Heindoofi
11. August 2022 @ 08:13
ach so… ok
Alexander
11. August 2022 @ 13:15
Was ist denn mit „Betroffene“ gemeint? Die wichtigste Affenpocken-Zielgruppe mit ihren riskanten Veranlagungen?
ebo
11. August 2022 @ 13:53
Mittlerweile sind auch Kinder betroffen
Alexander
11. August 2022 @ 14:10
@ebo: Geht es also doch um Erkrankte?
An anderer Stelle hat jemand festgestellt, dass es möglich war, wegen Covid Gläubigen den Besuch von Kirchen zu verbieten oder Menschen zu untersagen, sterbende Angehörige noch ein letztes Mal zu sehen, dass es aber zum Beispiel offenbar *nicht* möglich ist, der Affenpocken-Hauptrisikogruppe aus seuchenpolitischen Gründen die Veranstaltung sog. „Fetisch-Festivals“ zu verwehren!