Update Getreide-Dumping: Polen lenkt ein, EU verspricht Schutz
Im Streit um Dumpingpreise für Getreide aus der Ukraine scheint Polen einzulenken. Derweil kündigt die EU-Kommission neue Schutzmaßnahmen an. Doch das Grundproblem bleibt ungelöst.
Polen habe den Importstopp aufgehoben, meldet „Politico“. Die Ukraine habe zugesagt, kein Getreide mehr auf den polnischen Markt zu werfen. Dies hatte zu einem Preisverfall und Bauernprotesten geführt.
Die EU-Kommission kündigte an, einige Agrarprodukte auszunehmen und weitere Finanzhilfen für die betroffenen Länder bereit zu stellen. Neben Polen sind dies Ungarn, die Slowakei und Rumänien. Ungarn weitete den Boykott dennoch aus.
Eine für alle zufriedenstellende Lösung zeichnet sich nicht ab. Denn anders als geplant, bleibt das meiste auf dem Landweg importierte Getreide in der EU hängen – und wird nicht nach Afrika oder in den Nahen Osten weitertransportiert, wie Brüssel gern behauptet.
Auf dem europäischen Markt verdirbt es dann die Preise – oder wird als Schweinefutter verwendet, wie in Spanien…
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P.S. Nach Polen, Ungarn und der Slowakei hat nun auch Bulgarien den Import ukrainischer Agrarprodukte vorübergehend verboten. Das Problem weitet sich aus…

Hekla
19. April 2023 @ 18:19
Es ist auch diesmal, wie immer: statt das relativ simple Grundproblem zu lösen, werden Finanzhilfen in Aussicht gestellt, die in einigen der genannten Ländern bei den Erzeugern gar nicht ankommen werden und den EU-Bürgern nur Geld kosten, ohne dass das Problem nachhaltig gelöst wird. Gibt es denn kein einziges, selbstgeneriertes Problem mehr, dass die EU bereit, willens und auch in der Lage ist, vernünftig zu lösen?