Türkei feiert “Erfolg” in Berg-Karabach

In Berg-Karabach schweigen die Waffen. Armenien hat sich nach schweren Verlusten geschlagen gegeben und einer russischen Vermittlung zugestimmt. Die Türkei spricht von einem “Erfolg”, Nato und EU schauen weiter weg.

Man begrüße die Waffenruhe, sagte ein Sprecher der EU-Kommission. Das war’s aber auch schon. Zur Niederlage Armeniens, der Vertreibung tausender Armenier und dem Vorgehen der Türkei wollte sich in Brüssel keiner äußern.

Dabei hat das Nato-Mitglied Türkei kräftig mitgemischt. Sultan Erdogan schickte syrische Söldner nach Aserbaidschan, wo sie dann nach Nord-Karabach vorrückten und mordeten. Armenien hatte in Brüssel um Hilfe gebettelt, aber keine bekommen.

Der türkische Außenminister Cavusoglu, ein spezieller “Freund” des deutschen Chefdiplomaten Maas, schrieb auf Twitter, der Verbündete Aserbaidschan habe einen wichtigen Gewinn auf dem Feld und am Verhandlungstisch erzielt.

“Ich gratuliere von Herzen zu diesem freudigen Erfolg.” Man werde den aserbaidschanischen “Geschwistern” weiter zur Seite stehen. Es klingt wie eine Drohung. Denn dieser “Erfolg” könnte die Türkei zu weiteren Aggressionen ermuntern.

In Nordsyrien hat Erdogan bereits eine “Pufferzone” annektiert. In Libyen versucht er, die Küstenwache zu übernehmen, was zu einer Gefahr für Italien werden könnte. In Aserbaidschan könnten sich nun die syrischen Kämpfer festsetzen und ihre islamistische Ideologie verbreiten…

Siehe auch “Armenien fleht um Hilfe, EU und Nato schweigen”