Soros’ dramatische Warnung
Der Starinvestor G. Soros hat eine neue Kampagne gestartet, diesmal für die Ukraine. Prompt gab die EU-Kommission einen neuen Milliardenbetrag für Kiew frei – mal so eben.
Wo das Geld angesichts leerer Kassen herkommt, ist unklar. Noch vor Weihnachten hatte Kommissionschef Juncker gemahnt, die EU-Staaten müssten Geld geben, er habe keins mehr.
Noch bemerkenswerter ist aber die Warnung, die Soros mit seinem Appell verbindet. Der Schaden der westlichen Sanktionen gegen Russland sei weit größer als gedacht, und dann kommt’s:
In Anbetracht des weltweiten Deflationsdrucks, der sich besonders intensiv in der Eurozone bemerkbar macht, und zunehmender militärischer Konflikte wie jenem mit ISIS könnte ein russischer Zahlungsverzug beträchlichte Risse im globalen Finanzsystem auslösen, wobei die Eurozone enorm verwundbar ist.
Anders gesagt: Wenn die EUropäer nicht aufpassen, schaufeln sie sich mit den Sanktionen ihr eigenes Grab. Es droht eine neue, globale Finanzkrise – na toll! – Mehr hier
Nemschak
9. Januar 2015 @ 11:39
Ich möchte Soros keine finanziellen Eigeninteressen in der Ukraine unterstellen. Dazu ist er zu gewieft. Allerdings hat er recht, dass derzeit zu viele Schocks auf einmal passieren mit Auswirkungen vor allem auf Europa. Die unmittelbar wirksamen Sanktionen allein wären kurzfristig von Russland locker weggesteckt worden, der verfallene Ölpreis und Vertrauensverlust der Investoren schmerzen wesentlich mehr. Durchaus denkbar, dass die kumulierte Entwicklung inklusive islamistischem Terror zu einem Umdenken auf beiden Seiten führt. Der nach wie vor schwelende Krieg in der Ostukraine ist auch für die Ukraine nicht nur wirtschaftlich eine Belastung sondern hemmt den ohnehin mühsamen Demokratisierungsprozess. Der islamistische Terror stellt eine weitere Herausforderung für die liberalen westlichen Demokratien dar und gibt dem Rechtsextremismus kräftigen Auftrieb: der autoritäre Staat wird uns nicht retten, auch wenn einige Besorgte ihn herbeisehnen. Ein schlechtes Umfeld erzeugt manchmal unerwartet bessere Ein- und Aussichten. Hoffen wir es.
DerDicke
9. Januar 2015 @ 10:10
Der hat nur Angst um seine Investition in ukrainische Staatsanleihen, ein weiterer Bail-out von Multimilliardären durch den Steuerzahler:
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2015/01/08/anzeichen-von-panik-hat-sich-soros-der-ukraine-verspekuliert/
Marcel
9. Januar 2015 @ 10:02
In beinahe ganz Europa fehlt es an Geld für Investitionen (Infrastruktur, Bildung, usw.), aber der Ukraine -ein Land das die nächste Jahre nicht in Ruhe kommt- einfach mal Geld für den Bürgerkrieg geben. Und trotz der immer zunehmenden Weltlage kommt nun die nächste Finanzkrise angebahnt. Wann da sich jemand traut dies den Wähler zu sagen. Wird wohl nichts mehr mit der schwarzen 0 in Deutschland. Überrascht mich nicht.