Kriegswirtschaft: Schon wieder Streit ums Geld für die Ukraine

Kurz vor dem EU-Gipfel ist schon wieder Streit ums Geld für die Ukraine ausgebrochen. Die erst im Januar freigegebenen 50 Mrd. Euro reichen nicht, die neue Kriegskasse auch nicht.

Diesmal geht es gleich um mehrere Fragen, die den Kauf von Waffen für die Ukraine betreffen. Können dafür die sog. “Windfall profits” genutzt werden, die bei den blockierten russischen Zentralbankgeldern abfallen?

Wenn ja, können diese “Übergewinne” ins EU-Budget fließen, wo sie dann zu Waffenkäufen genutzt werden – oder ist dies laut EU-Recht verboten, so dass man einen Umweg nehmen muß, etwa über die neue Kriegskasse?

Und wie lässt sich die enorme Aufrüstung finanzieren, die EU-Ratspräsident Michel jetzt fordert? Braucht es für seine “Kriegswirtschaft” ein neues EU-Schuldenprogramm, werden vielleicht sogar Kriegsanleihen nötig?

Oder muss man auf die Europäische Investitionsbank zurückgreifen und ihr Mandat ändern? Bisher verbietet es nämlich die Finanzierung von reinen Rüstungsprojekten…

Noch vor ein paar Wochen wären diese Fragen abwegig erschienen. Doch nun hat sich die EU derart in den “Kriegsmodus” hineingeredet, dass sie selbst nicht mehr weiß, wo sie zuerst anfangen soll.

Klar ist nur eins: Über keine dieser Fragen besteht Konsens, beim EU-Gipfel droht wieder mal Streit…