Scholz zerschiesst seine Europa-Friedens-Kampagne
Bundeskanzler Scholz hat grünes Licht für die Nutzung deutscher Waffen zu Angriffen in Russland gegeben. Damit zerschiesst er seine eigene Europa- Wahlkampagne.
Die SPD ist mit Plakaten am Start, die “Frieden”, “Besonnenheit” und “Frieden sichern” verheißen. Sie zeigen Scholz und die Spitzenkandidatin Barley. Schon bisher war das wenig glaubwürdig.
Doch nun klingt es nur noch hohl.
“Wir müssen den großen Krieg vermeiden”, sagt Scholz – und gibt gleichzeitig bekannt, daß die Ukraine künftig auch von Deutschland gelieferte Waffen einsetzen darf, um Stellungen in Russland anzugreifen, insbesondere um sich gegen Angriffe im Raum Charkiw zu verteidigen.
“Gemeinsam mit unseren engsten Verbündeten und im engen Dialog” sei man der “Überzeugung, dass die Ukraine das völkerrechtlich verbriefte Recht hat, sich gegen diese Angriffe zu wehren. Dazu kann sie auch die dafür gelieferten Waffen in Übereinstimmungen mit ihren internationalen rechtlichen Verpflichtungen einsetzen; auch die von uns gelieferten”, heißt es in einer Erklärung.
Scholz folgt wieder einmal US-Präsident Biden, der seine Haltung unter Druck von Nato-Generalsekretär Stoltenberg und Frankreichs Macron geändert hatte. De facto schließt er sich der “boiling the frog”-Taktik an – Russland immer weiter provozieren, bis es für eine Reaktion zu spät ist.
Doch was, wenn der russische “Frosch” doch irgendwann aus dem Kessel springt und auf die westlichen Waffenlieferanten zurückschlägt? Dann ist der “große Krieg” da.
Scholz greift nicht mal zum “roten Telefon”, um mit Putin eine Entspannung herbeizuführen. Und er tut auch nichts, um Präsident Selenskyj zur Ordnung zu rufen, der mittlerweile auch atomare Frühwarnsysteme in Russland angreift.
Seine Friedenskampagne für die Europawahl kann er sich fortan schenken. Sie ist unglaubwürdig geworden…
Siehe auch Kann man die Kriegsvorbereitungen abwählen?
exKK
3. Juni 2024 @ 15:42
“Bundeskanzler Scholz hat grünes Licht für die Nutzung deutscher Waffen zu Angriffen in Russland gegeben.”
Scholz kippt eben immer um – er wird auch Soldaten hinschicken, wenn Biden es befiehlt.
Arthur Dent
1. Juni 2024 @ 17:34
Die Ukraine hat ja das völkerrechtlich verbriefte Recht sich zu wehren. Darüber hinaus ist das Völkerrecht nicht so eindeutig, wie es hier gerne von Politik und Medien dargestellt wird. Man kann die Ukraine militärisch unterstützen, man kann das aber nicht unbegrenzt fortführen. Dreh- und Angelpunkt für Konfliktlösungen ist immer der Verhandlungstisch. Irgendwann werden Ausmaß, Umfang und die Qualität der gelieferten Waffen als indirekte Gewaltanwendung bewertet. Man kann sich dann auf das kollektive Selbstverteidigungsrecht berufen, man ist dann aber Konfliktpartei.
Der Tagesspiegel empfiehlt schon Schutzräume für die Bevölkerung in Deutschland zu errichten. Es ist nicht auszuschließen, dass Russland militärische Einrichtungen in Deutschland zerstört. Die Russen werden nicht so lange warten, bis die Panzerhaubitze 2000 in der Ukraine in Stellung gebracht werden konnte.
Kleopatra
1. Juni 2024 @ 19:49
Verteidigung kann legitimerweise mindestens solange dauern, bis der Angreifer aus alenn von ihm besetzten Territorien vertrieben ist. Und die Panzerhaubitze 2000 haben die Ukrainer längst.
Michael Conrad
1. Juni 2024 @ 08:31
Die SPD wollte für jeden etwas anbieten. Von Atombomben Barley, dem Kriegsertuechtiger Pistorius , dem schweigenden Cunctator Scholz
bis zum Einfrierexperten Muetzenich war alles dabei. Letztendlich ist die SPD aber nichts anderes als der letzte Wagon im Eskalationszug. Das dies jetzt noch vor den Wahlen deutlich wird, gibt mir die Möglichkeit
mit meiner Stimme darauf zu reagieren.
Das Pistorius den Begriff “Kriegstuechtigkeit” verwendet hat und nicht etwa Verteidigungsfähigkeit machte allerdings schon vorher deutlich, wohin die Reise gehen sollte.
Jetzt sollte dann auch wirklich dem Letzten klar werden, daß die NATO kein Bündnis zur Verteidigung seiner Mitglieder ist, sondern eine Institution zur Sicherung und Erweiterung der amerikanischen Macht und Einflusssphaere.
Kleopatra
2. Juni 2024 @ 07:47
Krieg beginnt dann, wenn der Angegriffene sich wehrt. Deshalb führt Verteidigung sofort zum Krieg, und deshalb muss kriegstüchtig sein, wer sich wehren will. Aber auch wenn man auf Abschreckung setzt, funktioniert die nur, wenn glaubwürdig mit der Fähigkeit zur Kriegführung gedroht werden kann.
MarMo
31. Mai 2024 @ 22:13
https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/geopolitik/ukraine-krieg-deutsche-waffen-gegen-russland-wer-stoppt-uns-li.2220529
Monika
31. Mai 2024 @ 21:05
De facto schließt Scholz sich der boiling th frog-Taktik an…
Da fällt mir spontan nur dazu ein, dass die USA sich selbst ja als „einzige Nation mit echten Eiern“ versteht.
Sie haben bloß noch nicht gemerkt, dass sie sich mittlerweile durch Double Standards, Kriegsverbrechen, und ihr völlig überzogenes Selbstbewußtsein auf Kosten des Rests der Welt „ihre eigenen Eier hartgekocht“ haben, und so ihre Virilität und ÜberZeugungskraft, all ihren Glanz und ihre Attraktivität wegsterilisiert haben…
Man muss sie noch fürchten, gewiss. Bewundern kann man sie nicht mehr, als Vorbild sind sie untauglich.
Kleopatra
31. Mai 2024 @ 13:52
Sind Sie also der Meinung, dass die Ukraine es wehrlos hinnehmen soll, wenn die Russen Char’kiv in Schutt und Asche schießen? Dann würde ich freilich gern den Grund wissen, warum Sie diese russischen Kriegsverbrechen (ja, gezielt auf zivile Installationen schießen ist ein Kriegsverbrechen, darüber belehren beispielsweise die Prozesse des Jugoslawien-Tribunals) für gerechtfertigt halten.
ebo
31. Mai 2024 @ 14:02
Ich bin der Meinung, dass man nicht mit “Frieden” Wahlkampf machen kann, wenn man Krieg fördert.
Übrigens: Die Ukraine beschießt täglich Belgorod, auch zivile Ziele.
Kleopatra
1. Juni 2024 @ 06:08
Versehentlich kann das immer mal vorkommen, um gezielt auf zivile Ziele zu schießen, haben die Ukrainer aber zuwenig Munition. Die Russen hingegen schießen gezielt, um Städte unbewohnbar zu machen. Und schließlich: Wenn die Russen nicht angegriffen hätten (im Jahr 2014 und nochmals 2022) hätten die Ukrainer keinen einzigen Schuss auf einen Russen abgefeuert, weder auf zivile noch auf militärische Ziele.
Stef
1. Juni 2024 @ 13:27
Das ist grobe Realitätsverdrängung. Die ukrainischen Streitkräfte haben durchgehend zivile Ziele z.B. in Donezk-City und im Grenzgebiet vei Belgorod beschossen. Darüber wird aber nur extrem verschämt (wenn überhaupt) hierzulande berichtet.
Ulla
1. Juni 2024 @ 17:00
Das ist fuer Kleopatra irrelevant, denn ueberwiegend leben in der Ostukraine prorussische Ukrainer und Russen und je mehr von denen getoetet oder vertrieben werden um so besser, NATO/USA sind doch nicht an den Zivilisten im Osten der Ukraine interessiert, das Territorium war/ist wichtig, die Niederwerfung Russlands unter die „regelbasierte Weltordnung“ der USA! Nur darum geht es und jetzt stehen wir alle vor dem Abgrund und warten auf den Blitz!
Das Gute ist allerdings, dass die vielen Kleopatra’s und Caesar’s das auch nicht ueberleben werden, zu hoch gepokert und alles verloren! Ein Atomstaat in die Knie zwingen, wie soll das gehen?
Wer zuerst schiesst ist als zweiter tot!
european
31. Mai 2024 @ 13:49
Unverantwortlich.
Mehr bleibt dazu nicht zu sagen.