Über diesen Blog

Lost in Europe“ war ursprünglich der Titel eines Essays, das ich nach dem Scheitern des europäischen Verfassungsvertrags geschrieben habe. Schon damals war klar, dass die EU-Politiker nicht mehr weiter wussten. Franzosen und Niederländer hatten „Nein“ gesagt, eigentlich hätte man einen demokratischen Neubeginn wagen müssen.

Doch das wollten Merkel & Co. um jeden Preis verhindern – und modelten die gescheiterte Verfassung in einen neuen EU-Vertrag um. Seither ist die Lage leider nicht besser geworden, im Gegenteil. Nicht nur die Bürger fühlen sich in EUEuropa verloren („lost in EUrope„). Auch die Chefs haben die Lage nicht mehr im Griff, wie die ständigen Sondergipfel zeigen.

Seit dem Beginn der Euro-Krise sieht es sogar so aus, als werde die Union nicht mehr von demokratisch gewählten Politikern, sondern von anonymen „Märkten“ und herzlosen „Technokraten“ regiert. Europa ist nicht mehr der selbstbewusste Kontinent, der sich gegen arrogante Amerikaner und autoritäre Chinesen mit einem eigenen, originellen Modell (eben der EU) behauptet.

Vielmehr deutet vieles darauf hin, dass die EU selbst zum Problem geworden ist. Sie hat nicht mehr nur mit Demokratiedefizit, Bürokratie und Intransparenz zu kämpfen. Vielmehr produziert sie immer mehr „Lösungen“, die sich binnen weniger Monate als Scheinlösungen erweisen. Selbst der EU-Vertrag, der mindestens zehn Jahre halten sollte, wird schon wieder revidiert – von der so genannten Euro-Rettung ganz zu schweigen…

Diese Malaise nicht nur zu beschreiben, sondern auch gegen sie anzuschreiben, ist das Ziel dieses Blogs. Mit meinen Beiträgen möchte ich nicht etwa die grassierende EU-Skepsis bedienen. Vielmehr will ich als überzeugter Europäer und informierter EU-Insider aufzeigen, wie und warum sich Europa von seinen Idealen entfernt – und was man dagegen tun kann.

Meine Leserinnen und Leser möchte ich herzlich einladen, sich aktiv zu beteiligen. Denn es wird höchste Zeit, dass sich auch in Deutschland endlich eine Debatte über EUropa entwickelt, wie es sie in anderen Ländern – etwa in Frankreich – längst gibt.

Wer mehr über diesen Blog wissen möchte oder neu hier ist, sollte mal hier vorbeischauen.  Wer mehr über mich und meine Arbeit als Journalist wissen möchte, kann auf meiner Homepage vorbeischauen.

 

P.S. Natürlich ist „Lost in EUrope“ auch eine Anspielung auf den hervorragenden Film von Sofia Coppola. Aber das muss ich wohl nicht weiter erklären. In Brussels, we are all lost in translation…

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