Sanktionen: Vorsicht, Boomerang!
Die Wahl in Frankreich ist nicht nur eine Bewährungsprobe für Präsident Macron, der sich für eine zweite Amtszeit bewirbt. Sie könnte auch zum Stimmungstest über seine Europapolitik werden – und über den Ukrainekrieg und die Russland-Sanktionen.
Während die Franzosen Macrons aktive Russland- und Ukrainepolitik überwiegend positiv bewerten, stehen sie seiner Wirtschafts- und Finanzpolitik skeptisch bis ablehnend gegenüber. Denn das Leben in Frankreich ist zu teuer geworden.
Mittlerweile sind nicht nur die Spritpreise massiv gestiegen – was vor zwei Jahren die “Gelbwesten” auf den Plan rief. Alles ist teuerer geworden, auch die täglichen Grundnahrungsmittel. “La vie chère”, das teuere Leben, ist Dauerthema.
Macron hat zwar versucht, gegenzusteuern. So forderte er schon im Herbst ein Eingreifen der EU, um die Energiekrise einzudämmen. Doch er konnte sich nicht durchsetzen, vor allem Deutschland stand auf der Bremse.
Auch beim EU-Sondergipfel in Versailles im März hat Macron sein wichtigstes Ziel verfehlt. Ein schuldenfinanziertes EU-Programm zur Kompensation der Kriegsfolgekosten wird es nicht geben. “Chacun pour soi” bleibt das Motto.
Nur die Sanktionen werden gemeinsam beschlossen. Dabei sind sie es, die die Märkte am meisten bewegen. Wenn die EU nun auch noch anfängt, Energie aus Russland mit einem Embargo zu belegen, dürften die Preise durch die Decke gehen.
Die Sorge wächst täglich – nicht nur in Deutschland, auch in Frankreich. Insofern wird die Präsidentschaftswahl auch zum Stimmungstest über die Europapolitik und die Sanktionen. Sie könnten sich als Boomerang erweisen…
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Armin Christ
8. April 2022 @ 19:46
Den ganzen Schlamassel haben wir unter anderem deßwegen weil die dt. Regierung immer im Kielwasser von USA/NATO dümpeln musste – AM Steinmeier 2014 vorneweg. An den Abkommen von Minsks hatte die US/NATO kein Interesse – wei das mit der ukrainischen Zegierung aussah weiß ich nicht inwieweit diese Marionetten überhaupt was zu melden hatten.
Jetzt bekommen wir Kriegsgräuel präsentiert mit Dauerfeuer der stromlinienförmigen Medien, aber wer an die mediale Propaganda seit Tonking, My Lay, Brutkasten, Giftgas ……. denkt hat Orientierungsschwierigkeiten.
Waffenlieferungen sind absolut kontraproduktiv, den wir brauchen Frieden, Abrüstung ….. die Chance bestand 1990ff wurde aber verspielt.
european
8. April 2022 @ 12:02
Ca. 10 Mio Deutsche sollten von der Erhöhung des Mindestlohns auf 12 Euro zumindest in die Richtung eines auskoemmlichen Lebens kommen. Von flaschensammelnden Rentnern spricht auch kaum noch jemand.
Lindners „Wohlstandsverlust“ ist eine ebensolche Verhoehnung wie Gauck’s solidarisches Frieren und Gluecksverzicht.
Paralleluniversen, wohin man sieht…
Holly01
8. April 2022 @ 07:48
Im Moment bin ich von der Leistung der Staatssekretäre beeindruckt. In nur 5 Wochen haben die in die Köpfe von Lindner und Habeck rein bekommen, das die Sanktionen tatsächlich Preissteigerungen bewirken und das das einen “Wohlstandsverlust” bei der Bevölkerung nach sich zieht, das also breite Schichten der Bevölkerung verarmen werden.
Respekt werte Damen und Herren.
” https://www.tichyseinblick.de/wirtschaft/inflationswelle-lindner-rechnet-mit-wohlstandsverlust/ ”
Ansonsten muss man jetzt abwarten was die Menschen mehr ärgert. Kaufkraftverlust durch Sanktionen und die Erkenntnis um die “Vorgänge” vor dem Krieg, also schlicht die USA oder eben das Narrativ und damit die Russen.
Bei 5-10% wird das nicht so sehr lange auf sich warten lassen. Im Herbst wenn die ausgelaugten Haushaltskassen mit den Nachzahlungen zusammen stoßen, wird das dann auch in die Öffentlichkeit schwappen.
Bin gespannt ob es beim Spazierengehen bleibt.