Rutte soll die Ukraine retten – oder die Nato?
Wachwechsel bei der Nato: Der abgehalfterte niederländische Ex-Premier Mark Rutte übernimmt den Job von Generalsekretär Stoltenberg. Die Aussichten sind düster.
Unter Stoltenberg hat die Nato den Krieg in Afghanistan verloren. Rutte soll nun wenigstens die Ukraine retten – oder was davon übrig ist. Die ist zwar kein Mitglied der Nato, der Stellvertreterkrieg hat aber dennoch höchste Priorität.
Die Ukraine stehe “ganz oben auf der Liste”, betonte Rutte bei seinem Amtsantritt in Brüssel. Daneben gehe es um eine stärkere kollektive Verteidigung und Abschreckung, höhere Verteidigungsausgaben und mehr Nato-Partnerschaften mit Drittländern auch in Fernost.
Dummerweise mußte der Niederländer, den die Niederländer nicht mehr wollten, schon vor Amtsantritt einige Abstriche machen. So setzte Ungarn ein “Opt-out” im Ukraine-Krieg durch. Auch der Türkei hat er bei einer Reise nach Ankara im April offenbar Zugeständnisse gemacht.
Seine erste Aufgabe wird es sein, die kriselnde Allianz zusammenzuhalten. Stoltenberg hatte sich zuletzt beklagt, die EU mache der Nato zu viel Konkurrenz. US-Präsidentschaftskandidat Trump fordert, die EUropäer müssten mehr tun.
Sicherheitshalber hat die Nato bereits Parallelstrukturen aufgebaut, um sich vor Trump zu schützen. So wurde ein “War room” für die Ukraine in Wiesbaden eingerichtet. Er soll auch ohne die US-Regierung mehr Waffen liefern können.
Das größte Risiko ist aber die Ukraine selbst – bzw. ihr unberechenbarer Präsident Selenskyj. Er klammert sich an seinen “Siegesplan”, obwohl der bei seinem US-Besuch durchgefallen ist und Kremlchef Putin warnt, er käme einer Kriegserklärung der Nato gleich.
Erster Einsatz in Ramstein
Was wird Selenskyj als Nächstes tun? Das wissen nicht mal die Ukrainer – denn Selenskyj hält seine Pläne geheim. Ein wenig mehr Klarheit gibt es vielleicht beim Ukraine-Gipfel mit US-Präsident Biden in Ramstein am 12. Oktober.
Dort dürfte Rutte seinen ersten großen Einsatz haben…
Susanne
3. Oktober 2024 @ 00:20
mehrfach politisch traumatisiernd ist diese Hypries der eu fortgesetzt über diese Alternivlosigkeit über non-wahlen. In dieser eu wird kein Bürger als
Wähler mehr mitgenommen: er wird als Wähler um Macht per eu missbraucht.
Arthur Dent
2. Oktober 2024 @ 16:03
Besser wäre vielleicht ein Escape room statt “War room”. Kann ich eigentlich auch persönlich aus der Nato aussteigen und mich selbst verteidigen, falls die Kosaken kommen? Ich bin nicht mehr bereit, dauernd zwei Prozent meines Gehaltes für Rüstung auszugeben. Außerdem wohne ich auch noch ein paar hundert Kilometer vom Nord Atlantischen Ozean entfernt..
🙂
Monika
2. Oktober 2024 @ 09:59
…die EU mache der Nato zu viel Konkurrenz, Trump fordert, die EUropäer müssten mehr tun….
Ja watt denn nu…Was Deutschland wirklich tun müsste, ist das, was auch der neue Japanische Premier -zum großen Missfallen der Amerikaner- “angedacht” hat, nämlich die Betriebserlaubnis der amerikanischen Miltärstützpunkte kündigen. Sollen doch andere auf Krieg gegen Russland oder China abonnierte Länder das übernehmen… Ich gehe jede Wette ein, dass die USA dann die Nichtsouveränität Japans und Deutchlands offenlegen würde. Aber dann wäre es für alle “raus” und es müsste nirgendwo mehr der Schein von “Amerika dein Freund und Helfer” aufrechterhalten werden. Es könnte das politische Empfinden der Bevölkerungen wieder in Einklang mit den politischen Realitäten kommen. Ein Ende der perversen Lügengespinste.
KK
2. Oktober 2024 @ 16:50
“…die EU mache der Nato zu viel Konkurrenz…”
Vor allem auf dem Gebiet der Resteverwertung bzw. Endlagerstätte von in ihren Heimatländern abgehalfterten Politikern, die man dort lieber heute als morgen los werden möchte…
Michael
2. Oktober 2024 @ 09:18
Seit das “Ende der Geschichte” nicht eintrat, dafúr aber der Abstieg der USA als Hegemon, suchen die USA nach einem “raison d’etre” für ihr politisch-militärisches Machtinstrument NATO, in Europa bis hin zur Erweiterung nach Asien! Es wird vergebens sein weil das Scheitern des Hegemon historisch vorgegeben ist, und damit das Scheitern der NATO!