Jetzt wird’s brenzlig: Die Nato übernimmt das Ruder in der Ukraine

Bisher haben die USA die Waffenlieferungen an die Ukraine gesteuert. Nun übernimmt die Nato das Ruder – aus Angst vor einem “inneren Feind”. Aber auch, um noch mehr einzugreifen.

Die Nato-Staaten haben einen sogenannten Operationsplan für den Ausbau der Unterstützung der Ukraine beschlossen. Bei dem Bündnisprojekt gehe es insbesondere darum, dass die Nato künftig die internationale Koordinierung von Waffenlieferungen und Ausbildungsaktivitäten übernehmen will, berichtet dpa. 

Das Nato-Projekt gilt auch als Vorkehrung für den Fall einer möglichen Rückkehr von Donald Trump ins US-Präsidentenamt. Äußerungen des Republikaners hatten Zweifel daran geweckt, ob die USA die Ukraine unter seiner Führung weiter so wie bisher im Abwehrkrieg gegen Russland unterstützen würden.

Die Nato schützt sich sozusagen vor einem “inneren Feind” – und vor dem möglichen, wenn nicht gar wahrscheinlichen Ergebnis der Präsidentschaftswahl. Die Weiterführung des Kriegs um die Ukraine soll um jeden Preis gesichert werden. Ein kleines Zugeständnis haben die Alliierten dann aber doch gemacht.

“Nato Mission Ukraine”

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Das neue Projekt wird doch nicht “Nato Mission Ukraine” heißen, wie zunächst geplant. Deutschland war dagegen – denn das klinge ja so, als dass man Soldaten in die Ukraine schicken wolle. Dies könne von Russland für Propaganda gegen die Allianz genutzt werden könnte, hieß es in Berlin.

Eine schwer verständliche Sorge. Denn natürlich ist der Krieg um die Ukraine längst eine Nato-Mission. Und wahrscheinlich werden bald auch Soldaten geschickt – getarnt als “Militärausbilder”. Frankreich hat längst Spezialkräfte vor Ort, Präsident Macron bastelt nun an einer “Koalition der Willigen”.

Kritiker weisen schon darauf hin, dass der Vietnam-Krieg ganz ähnlich begonnen habe – mit einer Entsendung amerikanischer “Ausbilder” an die Front. Die USA haben aus der Geschichte gelernt und mehr Sicherungen eingebaut. Bei der Nato fehlen diese jedoch – deshalb wird’s jetzt brenzlig…

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P.S. Für die Ukraine-Mission, die nicht so heißen darf, wird die Nato ein neues Hauptquartier in Deutschland aufbauen. Offenbar ist Wiesbaden als Standort für die bis zu 700 Mann starke Kriegsplanungsgruppe vorgesehen. Dort sitzt auch die Basis der US-Streitkräfte in Europa. Wie schön das alles zusammen passt…