Ölembargo: Habeck und von der Leyen haben es auch vermasselt

Seit vier Wochen blockiert Ungarns Regierungschef Orban das EU-Embargo auf russisches Öl. Doch Orban ist nicht allein verantwortlich für den Streit. Auch Wirtschaftsminister Habeck und EU-Chefin von der Leyen haben es vermasselt.

Habeck war Anfang Mai mit der Ankündigung vorgeprescht, Deutschland habe seine Hausaufgaben gemacht und sei nun bereit für ein Ölembargo. Damit brachte er Brüssel in Zugzwang.

Kurz danach legte EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen ihren Entwurf vor. Doch der war mit der heißen Nadel gestrickt, wie sich schnell zeigte. Nicht nur Orban ging auf die Barrikaden.

Neben Ungarn meldeten auch die Slowakei, Tschechien, Griechenland und Zypern Bedenken an. Sogar die USA distanzierten sich von dem Plan; ein Ölembargo würde die Preise treiben, hieß es in Washington.

Der Kompromiss, der nun – kurz vor dem EU-Sondergipfel – auf dem Tisch liegt, trifft sogar auf noch größere Bedenken.

Er würde das Ölembargo verwässern und ein Zwei-Klassen-System schaffen: EU-Staaten an der Druschba-Pipeline bekämen weiter Öl, Länder ohne Pipeline müssten dagegen schnell von Russland unabhängig werden. Für sie soll der Importstopp bis zum Jahresende greifen.

Das stößt nun sogar in den Niederlanden auf Vorbehalte. Bisher wird ein Großteil des russischen Öls nämlich über den Hafen in Rotterdam eingeschifft. Ein Verbot träfe die Niederlande daher härter als andere.

Von der Leyen hat es damit bereits zum zweiten Mal vermasselt; ausgerechnet bei ihrem Lieblingsthema Ukraine hat sie sich verrannt.

Auch Habeck sollte ‘mal in sich gehen. Beim Ölembargo wollte er unbedingt die Führung übernehmen – die Grünen wollen so schnell wie möglich raus aus allen fossilen Brennstoffen.

Doch er hat nicht an die anderen EU-Mitglieder gedacht und die Einheit aufs Spiel gesetzt. Nun zeigt sich, dass der Schuß nach hinten losgehen könnte…

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P.S. Mit ihrem Zickzack-Kurs treibt die EU den Ölpreis. Die Öl-Sorte Brent erreichte heute ein Zwei-Monats-Hoch. Russland rechnet in diesem Jahr mit zusätzlichen Einnahmenies in Höhe von umgerechnet 13,7 Milliarden Euro durch den Export von fossilen Brennstoffen. Einen Teil dieser Extra-Profite hat Moskau sicher der EU zu “verdanken”….

P.P.S Laut “Focus online” verstehen sich Habeck und von der Leyen bestens: “Jeden zweiten Tag etwa, so ist rund um die EU-Kommissionszentrale Berlaymont zu hören, telefoniere Hausherrin Ursula von der Leyen mit Bundeswirtschaftsminister und Vizekanzler Robert Habeck von den Grünen.” Das erklärt manches…