Neues vom Wirtschaftskrieg (21)
Der Wirtschaftskrieg gegen Russland zieht immer weitere Kreise. Putin droht Deutschland mit Vergeltung, die SPD sieht eine ökonomische Zeitenwende – und Ungarn blockiert Embargo bei Öl und Gas.
- Ungarn will die von der EU-Kommission geplante Verschärfung der Sanktionen gegen Russland nicht mittragen. Die Ausweitung der Einfuhrbeschränkungen für Öl und Gas aus Russland sei für ihn eine rote Linie, sagte Ministerpräsident Viktor Orban am Mittwoch in Budapest. Er zeigte sich zudem bereit, für Gaslieferungen – wie von Russland verlangt – in Rubel zu bezahlen. Andere EU-Staaten, wie Deutschland, lehnen dies ab und wollen ihre Rechnungen weiterhin in Euro oder Dollar begleichen. – Das war’s dann wohl mit der Einheit.
- „Wir erleben eine Zeitenwende“, sagte Kanzler Olaf Scholz (SPD) in seiner Regierungserklärung nach Beginn des Ukrainekriegs. „Diese politische Zeitenwende wird auch zu einer ökonomischen Zeitenwende in der Weltwirtschaft und für Deutschland und Europa führen“, schreibt der wissenschaftliche Beirat des SPD-Wirtschaftsforums in einem Positionspapier. – Das liegt aber nicht nur am Krieg, sondern vor allem an den westlichen Sanktionen gegen Russland.
- Kremlchef Wladimir Putin hat den Europäern wegen ihres Vorgehens gegen den russischen Gazprom-Konzern mit Vergeltung gedroht. »Die Situation im Energiebereich verschlechtert sich«, sagte Putin am Dienstag in Moskau mit Verweis auf nicht marktkonforme, »brachiale Maßnahmen einschließlich des Verwaltungsdrucks auf unser Unternehmen Gazprom in einigen europäischen Ländern«. – Das geht vor allem gegen Berlin.
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Holly01
7. April 2022 @ 13:45
Schenkelklopfer:
” Im Prinzip zielen die Sanktionen gar nicht darauf, den Rubel möglichst rasch und stark zu schwächen”, erläutert Commerzbank-Devisenexperten Antje Praefcke im Gespräch mit tagesschau.de. “Es sind gewisse Güter sanktioniert. Wenn Güter sanktioniert sind, konzentriert sich ein Teil der russischen Nachfrage auf heimische Güter. Das stärkt wiederum den Rubel.” ”
Die Devisenexperten kennt nicht den Unterschied zwischen innerem und äußerem Wert einer Währung?
Sie leitet den Wert von der Binnennachfrage ab?
Also man kann beim Wert Inflation importieren, aber mit der Binnennachfrage stützt man den Außenwert?
Devisenspekulationen gibt es ja zum Glück nicht.
Dieses für mich völlig neue Wissen rahme ich mir ein und hänge das neben den Spiegelschrank im Bad, damit ich das immer wieder sehe und das verinnerliche.
Holly01
7. April 2022 @ 13:46
Mist das hätte da rein gehört, der link ist aus:
” https://www.tagesschau.de/wirtschaft/finanzen/rubel-russland-sanktionen-101.html “
european
7. April 2022 @ 12:47
Sehr passend dazu ist ein aktuelles Interview mit Heiner Flassbeck, einer der wenigen Ökonomen die es schaffen, den Blick auf’s Ganze nicht nur zu wagen, sondern auch eine korrekte Einschätzung abzugeben.
„EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen bietet der Ukraine eine EU-Mitgliedschaft an. „Das ist eine Drohung für die Ukraine“, sagt der Makro-Ökonom und ehemalige Finanzstaatssekretär Prof. Dr. Heiner Flassbeck. „Die kleinen, armen Länder in der EU haben keine Chance, im Wettbewerb nach vorne zu kommen. Von der EU profitieren nur die reichen Länder.““
https://www.youtube.com/watch?v=D9UzWEKPyXA