Neues vom Wirtschaftskrieg (140): Habeck warnt USA vor Handelskrieg

Der Wirtschaftskrieg gegen Russland zieht immer weitere Kreise. Italiens Ex-Premier Berlusconi könnte gegen EU-Sanktionen verstoßen haben – wegen zehn Flaschen Wodka. China brandmarkt die westlichen Sanktionen als “Tumor”, der die Menschenrechte verletze. Und Bundeswirtschaftsminister Habeck warnt die USA vor einem Handelskrieg.

  • Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat eine “starke Antwort” auf europäischer Ebene auf das massive Subventionsprogramm der US-Regierung für die dortige Industrie gefordert. “Unternehmen werden aus Europa in die USA gelockt mit diesen Subventionen”, sagt Habeck am Mittwoch nach Beratungen mit Frankreichs Wirtschaftsminister Bruno Le Maire. Auch der Franzose zeigte sich “sehr besorgt” über drohende Wettbewerbsverzerrungen in den transatlantischen Wirtschaftsbeziehungen. Es sei zwar ein gutes Zeichen, “dass die USA jetzt den Klimawandel mit einem starken Paket bekämpfen”, sagte Habeck weiter. “Aber dieses Paket darf die fairen Wettbewerbsbedingungen zwischen den USA und der EU nicht zerstören.” Es dürfe keinen weiteren transatlantischen Handelskrieg geben, warnte er mit Blick auf die Spannungen während der US-Präsidentschaft von Donald Trump. – Der Handelskrieg ist längst im Gange, denn die Sanktionen benachteiligen die EU massiv gegenüber den USA. Auch die neuen US-Auflagen im China-Geschäft schlagen negtiv auf Deutschland zurück. Habeck wacht spät auf…
  • Chinas stellvertretender UN-Botschafter Dai Bing hat erklärt, dass einseitige Sanktionen, wie sie oft von westlichen Staaten gegen missliebige geopolitische Konkurrenten beschlossen werden, ein “Tumor der menschlichen Gesellschaft” seien, wie die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua berichtet. Der chinesische Diplomat rief die Vereinigten Staaten von Amerika und andere westliche Regierungen dazu auf, diese “illegalen und unvernünftigen” Sanktionen “sofort” zu beenden. Dai kritisierte, dass die einseitigen Sanktionen dieser Länder unter dem Vorwand des Schutz der Menschenrechte tatsächlich jedoch die Menschenrechte in anderen Ländern verletzen würden (RT deutsch).
  • Das Wodka-Geburtstagsgeschenk von Kremlchef Wladimir Putin an Italiens früheren Regierungschef Silvio Berlusconi verstößt wohl gegen die gegen Russland gerichteten Sanktionen der Europäischen Union. Wie eine Sprecherin der EU-Kommission auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur bestätigte, wurde im April 2022 beschlossen, das Einfuhrverbot für Waren aus Russland in die EU auch auf Spirituosen auszuweiten – einschließlich Wodka (Der Spiegel).

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