Von der Leyens heißer Gasdeal mit Biden
Während sich Deutschland und Frankreich um Dialog mit Russland bemühen, prescht EU-Chefin von der Leyen mit Kriegsvorbereitungen vor. Sie will mehr US-Flüssiggas kaufen – und kündigt einen Deal mit US-Präsident Biden an.
Heimlich, still und leise bereitet sich die EU-Kommission auf einen Krieg in der Ukraine und eine Unterbrechung der Gasversorgung aus Russland vor. Die russische Regierung hat daran zwar keinerlei Interesse – ihr würden hohe Einnahmen verloren gehen.
Umso größer ist das Interesse der USA. Sie wittern die einmalige Chance, ihr schmutziges und teures Fracking-Gas in den europäischen Markt zu drücken. Bei von der Leyen rennen sie offene Türen ein. Sie kündigte einen Deal mit US-Präsident Biden an.
“Wir beabsichtigen, in enger Zusammenarbeit mit den EU-Mitgliedstaaten bei der Versorgung mit Flüssigerdgas im Hinblick auf Versorgungssicherheit und Notfallplanung zu kooperieren”, heißt es in der gemeinsamen Erklärung.
Aus den Vereinigten Staaten könnte demnach noch mehr Flüssig-Erdgas (LNG) kommen. Die USA sind für die EU bereits jetzt der größte Lieferant von LNG. Nun wollen sie den Streit um die Ukraine und Nord Stream 2 nutzen, um ihren Marktanteil zu erhöhen.
Wozu die Kriegsangst nicht alles gut sein kann! Am Ende braucht es vielleicht nicht einmal einen “echten” Krieg in der Ukraine, damit die EU den Gasimport aus Russland reduziert – und noch mehr in den USA einkauft.
Dieses Ziel verfolgte schon Ex-Präsident Trump. Nun tritt Biden in seine Fußstapfen – und die deutsche EU-Chefin reicht ihm die Hand. An der Gasstrategie habe man schon seit Wochen gearbeitet, heißt es in Brüssel voller Stolz.
Bleibt die Frage, ob von der Leyen ihren neuen schmutzigen Deal (der mit vielen netten Worten zur Energiewende verbrämt wird) mit Deutschland abgesprochen hat.
Aus der gemeinsamen Erklärung geht das nicht hervor…
Siehe auch “USA geben Gas (für Sanktionen)”
P.S. Mehr Gas soll auch aus autoritären Regimen wie in Algerien, Ägypten oder Azerbaidschan kommen. Auch mit Katar ist von der Leyen im Gepräch…
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Peter A. Weber
31. Januar 2022 @ 22:07
#Frackinggas.
Von der Leyens Gasdeal mit den USA
Auch die EU-Kommision unter der Leitung der ehemaligen Flinten-Uschi hat sich auf die Seite der USA geschlagen und mit Biden einen faulen Deal vereinbart. Und dies, obwohl ein neutralerer Kurs gegenüber den USA die EU mittel- und langfristig stärken, glaubwürdiger gestalten und unabhängiger machen würde. Konfrontations-Strategien gegen politsche Global-Player wie Rußland und China können nur zu destruktiven Ergebnissen führen.
Ureigenste Interessen Rußlands
Es müßte doch dem Dümmsten einleuchten, daß Rußland alleine aus wirtschaftlichen Gründen nicht das geringsten Absichten daran besitzt, seine Rohstoff- und Gaslieferungen nach Europa zu gefährden. Wenn Putin die macht- und sicherheitspolitischen Interessen sowie die strategischen Belange Rußlands verteidigt und Garantien vom aggressiv vorrückenden Westen verlangt, dann ist das verständlich und legitim. Er tut nur das, was jeder andere Staatsmann anderswo auch praktiziert.
Unlautere Motive der USA
Mal abgesehen von den hegemonialen Strategien der USA werden diese von rein ökonomischem Antrieb geleitet, ihr teureres, umweltschädlicheres Frackinggas in Form von Flüssiggas (LNG) in Europa und anderswo zu Lasten des russischen Erdgases zu verkaufen. In der Vergangenheit erlaubten es die günstigen Weltmarktpreise nicht, daß das sich das US-Frackinggas durchsetzen konnte. Doch jetzt wittern die Amis Morgenluft, durch Schürung von Kriegsgefahr und einem selbst gemalten Feindbild Rußland, dem russisischen Gas den Hahn abzudrehen. Auf diesen Taschenspielertrick fallen leider die meisten europäischen Staaten herein und tappen in eine Falle.
Parteinahme durch die EU-Kommission zugunsten der USA
Ursula von der Leyen ist sich nicht zu schade, den USA das Einfalltor für ihr umweltschädliches Produkt ohne Notwendigkeit weit zu öffnen:
“Wir beabsichtigen, in enger Zusammenarbeit mit den EU-Mitgliedstaaten bei der Versorgung mit Flüssigerdgas im Hinblick auf Versorgungssicherheit und Notfallplanung zu kooperieren”, heißt es in der gemeinsamen Erklärung.
Gemeinsame Erklärung der EU-Kommission und der USA
In dieser Erklärung heißt es u. a.:
„Wir setzen uns gemeinsam für die Versorgungssicherheit und Nachhaltigkeit Europas im Energiesektor und für einen beschleunigten globalen Übergang zu sauberer Energie ein. Wir teilen auch das Ziel, die Energieversorgungssicherheit der Ukraine und die schrittweise Integration der Ukraine in den Gas- und den Strommarkt der EU sicherzustellen.
Die EU und die Vereinigten Staaten arbeiten im Energierat USA-EU in den Bereichen Energiepolitik, Dekarbonisierung und Versorgungssicherheit eng zusammen. Das Bekenntnis der EU und der Vereinigten Staaten dazu, die Ziele des Übereinkommens von Paris durch saubere – insbesondere erneuerbare – Energien, Energieeffizienz und Technologien zu erreichen, bietet einen Weg zur Energieversorgungssicherheit und zur Verringerung der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen. Die derzeitigen Herausforderungen für die europäische Sicherheit unterstreichen unser Engagement für eine beschleunigte und sorgfältige Bewältigung des Übergangs von fossilen Brennstoffen zu sauberer Energie.“
Diesen Text muß man sich auf der Zunge zergehen lassen. Es schlägt doch dem Faß den Boden aus, wenn die Versorgung mit US-Frackinggas auf diese Weise definiert wird:
Leistung von Versorgungssicherheit und Nachhaltigkeit Europas im Energiesektor und für einen beschleunigten globalen Übergang zu sauberer Energie.
Enge Zusammenarbeit im Energierat USA-EU in den Bereichen Energiepolitik zur Herstellung lvon Dekarbonisierung und Versorgungssicherheit.
Ziele des Übereinkommens von Paris durch saubere – insbesondere erneuerbare – Energien, Energieeffizienz und Technologien zu erreichen,
Unterstreichen unseres Engagements für eine beschleunigte und sorgfältige Bewältigung des Übergangs von fossilen Brennstoffen zu sauberer Energie.
Flüssiggas aus Diktaturen erste Wahl gegenüber Rußland
Diese Kungelei ist doch eine glatte Verhöhnung aller vereinbarten Klimaziele. Man sollte die EU-Kommission mit ihrer US-Präfektin dahin schiessen, wohin sie gehören: auf den Mond! Diese Verräter eines demokratischen Europa sowie einer solidarischen Wirtschaftsunion biedern sich sogar ungeniert sämtlichen feudalistischen und autoritären Staaten als Abnehmer von Flüssiggas an.
So sind ausgerechnet Algerien, Ägypten, Aserbeidschan oder Katar engere Wahl. Katar hat schon bereit erklärt, auf seine Kosten ein LNG-Terminal in Deuschland zu finanzieren. Ein europäischer Staat wie Rußland (klar, auch nicht gerade das Paradebeispiel an Demokratie, genau wie die USA) dagegen wird gegenüber diesen unsicheren Kantonisten bevorzugt. Wie weit wollen unsere politischen Protagonisten die Willfährigkeit und moralische Verkommenheit noch auf die Spitze treiben? Diese Praktiken kann man nur als Prostitution auf höchster Ebene verabscheuen.
Grüne Rückendeckung aus Deutschland
Robert Habeck, seines Zeichens Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz und Mitglied der Grünlinge, profiliert sich derzeit als Wendehals. Flüssiggas wurde regierungsseitig bisher als Klimakiller verurteilt – vor allem, wenn es durch das Frackingverfahren gewonnen wird, bei dem giftige Chemikalien zum Einsatz kommen. Das Bundesumweltministerium stellte es 2020 auf eine Stufe mit Steinkohle. Die Grünen forderten einen Importstopp. Hier ein Auszug aus der damaligen Stellungnahme des Bundesumweltministeriums:
„Die Bundesregierung schätzt Flüssiggas (LNG), das mittels Fracking gefördert wird, ähnlich klimaschädlich ein wie Kohle und deutlich klimaschädlicher als Pipelinegas aus konventionellen Lagerstätten. Das geht aus einer Stellungnahme des Bundesumweltministeriums auf Bitten der Grünen-Bundestagsfraktion hervor. Sie liegt dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) vor.“ Weiter:
Risiken für Klima, Grundwasser und Böden
„Hierzu kann gesagt werden,
dass der Einsatz von Frackinggas, das als Flüssigerdgas (Abkürzung LNG für liquefied natural gas) nach Europa transportiert wird, nur geringe Emissionseinsparungen im Vergleich zum Einsatz von Kohle aufweist und im Vergleich zu leitungsgebundenem Erdgas deutlich schlechter abschneidet”, schreibt das Umweltministerium.
“Insbesondere im Vergleich zum Einsatz von leitungsgebunden importiertem Erdgas dürfte der Einsatz von Frackinggas, selbst wenn das Gas in Deutschland gewonnen würde, keine positiven Wirkungen auf die Klimaziele haben”, so das Ministerium weiter.
“Darüber hinaus birgt insbesondere unkonventionelles Frackinggas erhebliche Risiken für andere Umweltgüter, besonders für Grundwasser und Böden.”
Beim unkonventionellen Fracking werden verschiedenen Chemikalien unter hohem Druck in den Boden gepreßt, um unterirdische Schieferschichten aufzubrechen (zu “fracken”). Die Technologie ist hoch umstritten und in Deutschland weitgehend verboten.
Trotzdem schließt sich Habeck ganz plötzlich dem Kurswechsel der EU-Kommission an. Offensichtlich ist diese Haltung Teil der Kriegsvorbereitungen gegen Rußland an der Seite der USA. Wenn das nicht eindeutige Anzeichen einer unmoralischen Umfallerpolitik und Verleugnung alter Grundsätze der Grünen sind!!! Wer kann einer solchen verlogenen Partei wie den Grünen noch über den Weg trauen?
Zitate:
„Nach der EU-Kommission leitet auch die Bundesregierung einen abrupten Kurswechsel in der Energiepolitik ein. Klimaminister Habeck ist plötzlich für Flüssiggas – als Teil der Kriegsvorbereitungen an der Seite der USA.
Wegen der Ukraine-Krise wolle Habeck den Bau von Terminals für Flüssiggas an der deutschen Küste fördern, meldet die “FAZ”. Den Klimaschutz stelle der Grüne dafür hintenan.
Sogar der Standort für die LNG-Anlage sei schon gefunden, schreibt das Blatt: ein Industriegebiet an der Elbmündung bei Brunsbüttel. Es habe “nationale Bedeutung” gewonnen – aber auch klimapolitische.
Flüssiggas gilt als Klimakiller – vor allem, wenn es mittels “Fracking” gewonnen wird. Das Bundesumweltministerium stellte es 2020 auf eine Stufe mit Steinkohle. Die Grünen forderten einen Importstopp.
Doch davon wollen sie jetzt nichts mehr wissen. Ausgerechnet Habeck, der neben der Wirtschaft auch fürs Klima zuständig ist, leitet einen radikalen Kurswechsel ein.
Begründet wird er – genau wie in Brüssel – mit der Kriegsgefahr in der Ukraine und den daraus angeblich folgenden Sorgen um die Gasversorgung aus Russland.
Ehrlicher wäre es, den Druck aus den USA zu erwähnen. Sie nutzen die Ukraine-Krise, um ihr schmutziges Fracking-Gas in den europäischen Markt zu drücken.
Deutschland hat dem bisher widerstanden – CDU und SPD sagten nein. Doch mit der grünen Regierungsbeteiligung ist es damit offenbar vorbei…“
Links:
https://lostineu.eu/kriegsvorbereitung-von-der-leyen-will-mehr-us-frackinggas/
https://lostineu.eu/update-gasdeal-ploetzlich-ist-habeck-fuer-frackinggas/
https://www.rnd.de/politik/bundesregierung-lng-gas-aus-fracking-forderung-ahnlich-klimaschadlich-wie-kohle-D7F5S3NTJJFHJGOEFQHGDY3HSM.html
Gabriele Papanikolaou
31. Januar 2022 @ 21:06
Seit ueber 40 Jahren stroemt russisches Gas ungehindert nach Deutschland. Nun wollen die US ihr schmutziges Fracking Gas loswerden, und das Ostgas wird ploetzlich als Problem dargestellt.
Ob die europaeischen Politiker erpresst werden ? Unter welchem Druck handeln sie so irrational ??
Mengel
31. Januar 2022 @ 12:49
Russland deckt den Deutschen Gasverbrauch zur Zeit zu 55%. Soviel kann kein anderer Markt plötzlich nach Deutschland/ Europa liefern, ohne dass dieses Gas dann in Asien oder Südamerka fehlt. Dadurch würden die Preise weiter explodieren und Asien kann diese höheren Preise zahlen. In Deutschland würden die Lichter ausgehen. Amerila würde seine “Verbündeten” einfach im Stich lassen, wäre ja nicht das erste Mal.
Hans-Heiko Schlottke
29. Januar 2022 @ 22:28
Erst mauschelt Kommissionspräsidentin von der Leyen Impfstoff-Großeinkäufe mit Pfizer aus, jetzt fragwürdige Flüssiggas-Deals mit den USA. Wer kontrolliert und unterbindet endlich diese selbstherrlichen Aktionen?
ebo
30. Januar 2022 @ 00:45
Ich habe im Europaparlament nachgefragt, bisher ohne Erfolg.
Charly
1. Februar 2022 @ 14:36
Ursula von der Leyen sagte wörtlich:
“Die Notwendigkeit von globaler Zusammenarbeit und beschleunigtem Wandel werden Antreiber des Great Reset sein. Und ich sehe das als nie dagewesene Chance.”