Erst Frankreich, nun Italien: EU-Impfpass wird zum Passierschein

Nach Frankreich will auch Italien den EU-weiten Impfpass zweckentfremden. Das Zertifikat, das Reisen in der EU erleichtern soll, wird zum Passierschein für Restaurants, Kinos und Museen. Wie in Paris gibt es auch in Rom Proteste.

Etwa 2000 Menschen versammelten sich zu einer Protest-Kundgebung in Turin. “Nein zum Grünen Pass”, forderten die Demonstranten. Das Corona-Zertifikat der EU wird in Italien auch Grüner Pass genannt. Ab dem 6. August soll es als Eintrittskarte ins öffentliche Leben dienen.

Dafür ist der Impfpass allerdings nicht konzipiert. Bei seiner Einführung war nur von der Erleichterung von Reisen in der EU die Rede. Viele Menschen, die noch nicht (vollständig) geimpft sind und sich nicht laufend testen lassen wollen, fühlen sich nun diskriminiert.

Derweil treibt Frankreich seine umstrittenen Pläne mit Hochdruck voran. Der sog. Gesundheitspass für Cafés, Restaurants und Fernzüge wurde trotz massiver Kritik der Opposition in der Nationalversammlung verabschiedet. Bis Sonntag soll die Novelle im Schnellverfahren besiegelt werden.

Gesundheitsminister Olivier Véran begründete die Eile mit der “vierten Welle”; die Lage sei “beunruhigend”. Am vergangenen Samstag hatten in ganz Frankreich mehr als 110.000 Menschen demonstriert und vor einer “Gesundheits-Diktatur” gewarnt.

Siehe auch Great Reset in der EU: Die Coronakrise

P.S. Sowohl in Frankreich als auch in Italien gab es am Wochenende Protest gegen die neuen Hygiene-Maßnahmen. In Frankreich gingen mindestens 160.000 Menschen auf die Straße, vermutlich waren es weit mehr. Der massive Widerstand, der auch die berühmte Mitte der Gesellschaft erfasst, hindert Kanzleramtsminister Braun jedoch nicht daran, auch für Deutschland zusätzliche Maßnahmen anzukündigen. “Geimpfte werden definitiv mehr Freiheiten haben als Ungeimpfte”, erklärt der Merkel-Vertraute. Bekommen wir bald französische Verhältnisse?