Die gute Nachricht aus Brüssel: EU und Chile rücken zusammen

Doch, es gibt sie noch, die guten Nachrichten aus Brüssel. Diese Woche: EU und Chile stärken politisches und handelspartnerschaftliches Bündnis.

Die Europäische Union und Chile haben die Verhandlungen über das fortgeschrittene Rahmenabkommen zwischen der EU und Chile abgeschlossen – ein Meilenstein von zentraler geopolitischer Bedeutung. Es leitet einen weiteren Ausbau der Partnerschaft zwischen der EU und Chile ein und führt zu einem intensiveren politischen Dialog, vertiefter Zusammenarbeit und erweiterten Möglichkeiten für Handel und Investitionen. In dem Abkommen werden insbesondere gemeinsame Werte wie Menschenrechte, nachhaltiger Handel und Gleichstellung der Geschlechter ins Zentrum der Beziehungen zwischen der EU und Chile gestellt. Die Zusammenarbeit zwischen der EU und Chile bei gemeinsamen globalen Herausforderungen wie der Bekämpfung des Klimawandels und dem Umweltschutz wird durch das Abkommen ebenfalls gestärkt.

Valdis Dombrovskis, Exekutiv-Vizepräsident und EU-Handelskommissar, sieht die Partnerschaft mit Chile mit dem Abkommen auf die nächste Stufe gehoben. „99 Prozent des Handels wird zollfrei stattfinden. Unsere neuen Handelsregeln werden Investitionen erleichtern und KMU auf beiden Seiten bessere Geschäftsmöglichkeiten bieten. In diesem modernen und dynamischen Abkommen kommt unser gemeinsames Ziel zum Ausdruck, umweltfreundlicherer Volkswirtschaften aufzubauen, einschließlich durch die Zusammenarbeit bei Rohstoffen und sauberen Energiequellen.“ Josep Borrell, Hoher Vertreter und Vizepräsident, ergänzte: „Dieses wegweisende Abkommen bildet auch die Grundlage für eine engere Zusammenarbeit in den Bereichen Justiz, Frieden und Sicherheit und wird die direkten Kontakte zwischen den Menschen, Unternehmen und der Zivilgesellschaft aus der EU und Chile noch jahrzehntelang fördern.“

Dank der engeren wirtschaftlichen Beziehungen zu Chile wird die wirtschaftliche Resilienz der EU gestärkt und auf eine breitere Basis gestellt. Gleichzeitig entstehen für die EU mehr Möglichkeiten für Investitionen und Ausfuhren. Ein besserer Zugang zu und nachhaltige Investitionen in kritische Rohstoffe wie Lithium werden dazu beitragen, unser gemeinsames Ziel eines grünen Wandels voranzubringen.

EINORDNUNG: Es geht vor allem um Lithium und Kupfer, die auf dem Weg Richtung Klimaneutralität wichtig sind. Mehr als 60 Prozent der Lithium-Importe der EU kommen schon jetzt aus Chile. Das Land ist weltweit führend bei der Produktion von Kupfer und die Nummer zwei bei Lithium. Bei letzterem dominiert China aber mit fast zwei Drittel die Verarbeitung in Batteriematerialien. Nun will sich EUropa von China unabhängiger machen – vielleicht mit Blick auf den nächsten Wirtschaftskrieg? Festzuhalten bleibt, dass der Handelspolitik nun eine “zentrale geopolitische Bedeutung” eingeräumt wird…

Mehr hier (Pressemitteilung der EU-Kommission). Mehr gute Nachrichten aus Brüssel hier.