Dicke Luft um neue Grenzwerte
In der EU ist heftiger Streit über die Luftqualität und die Feinstoffbelastung entbrannt. Die EU-Kommission schlug vor, den Grenzwert für Feinstaub bis 2030 um mehr als die Hälfte senken. Auch beim Stickoxid soll die Schwelle künftig niedriger liegen.
Damit drohten Fahrverbote in Deutschland, warnen industrienahe Kritiker. Umweltschützer beklagen hingegen, dass die Brüsseler Behörde hinter den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation WHO zurück bleibe. Dicke Luft herrscht auch im Europaparlament.
Die Kommission schlägt vor, die Belastung durch Feinstaub mit einer Partikelgröße von bis zu 2,5 Mikrometer von bisher 25 auf 10 Mikrogramm pro Kubikmeter zu reduzieren. Die WHO empfiehlt seit vergangenem Jahr jedoch nur noch fünf Mikrogramm.
Mit den neuen Grenzwerten werde sich die EU „schrittweise“ den WHO-Zielen annähern, erklärte EU-Klimakommissar Frans Timmermans. Mit dem Vorschlag sei man auf einem guten Weg, spätestens 2050 das Null-Schadstoff-Ziel für die Luft zu erreichen.
“Frische Luft sollte kein Luxus sein, sie sollte als grundlegendes Menschenrecht betrachtet werden”, sagte Umweltkommissar Virginijus Sinkevicius. Nach Angaben der Kommission sterben jedes Jahr 300.000 Europäer frühzeitig durch die Luftverschmutzung.
Der Vorschlag enthält jedoch keine konkreten Maßnahmen, sondern legt Standards fest, die überall umgesetzt werden müssen. Wie die Grenzwerte erreicht werden, ist Sache der Mitgliedsländer.
Deutschland hat die Ziele immer wieder verfehlt und war deshalb mit EU-Verfahren belangt worden. Noch schärfere Vorschriften würden den Druck auf das größte EU-Land weiter erhöhen.
Wenn sich Brüssel durchsetzt, drohten Fahrverbote, heißt es in Köln und Stuttgart. Die Vorschläge müssen allerdings noch von den Mitgliedsstaaten und vom Europaparlament gebilligt werden.
Siehe auch Umweltagentur: “EU verfehlt Klimaziel”
HINWEIS: Wegen der Herbstferien kommt heute und morgen kein Newsletter. Weiter geht es am 08.11.22
KK
28. Oktober 2022 @ 10:33
@ Arthur Dent:
„Wenn Feinstaub so gefährlich ist (300.000 Tote jährlich in Europa – statistisch errechnet oder tatsächlich obduziert, alle ohne Vorerkrankungen?), warum wird der Grenzwert nicht auf null festgelegt?“
Der Wirtschaftskrieg der EU wird wesentlich mehr als 300.000 Tote/Jahr fordern, auch ganz ohne dass daraus ein heisser Krieg wird: Allein Mangelernährung, Kälte, zunehmende Wohnungslosigkeit und nicht zuletzt geschlossene weil unterfinanzierte Klinikabteilungen werden dafür sorgen. Ggf. kommen auch noch Blackouts hinzu.
Arthur Dent
27. Oktober 2022 @ 23:48
Wenn Feinstaub so gefährlich ist (300.000 Tote jährlich in Europa – statistisch errechnet oder tatsächlich obduziert, alle ohne Vorerkrankungen?), warum wird der Grenzwert nicht auf null festgelegt? Übrigens verströmen brennende Kerzen 120 – 280 Mikrogramm Feinstaub. Bei 4 Kerzen (Advent) kommen auf 60 cbm Luft rund 18,5 Mikrogramm Feinstaub je cbm. Am Arbeitsplatz ist sogar rund das 1000fache erlaubt.
KK
27. Oktober 2022 @ 22:52
@ Holly01:
Wenn die den dritten Weltkrieg weiter so forcieren, dann wird der Leo 3 völlig emissionsfrei im Inneren von mehreren Soldaten geschoben werden – Leonardo da Vinci hatte mal so einen Ur-Tank entworfen, ihm zu Ehren wird der nächste Leo dann auch eben vollständig ausgeschrieben nicht mehr „Leopard“, sondern „Leonardo“ heissen…
KK
27. Oktober 2022 @ 11:45
Die Silvesterballerei ist ein Furz gegen das, was da in der Ukraine täglich in die europäische Luft geblasen wird. Während umweltschädliches Frackinggas mit Dieseltankern hergekarrt und in ganz Europa angelandet wird (Diesel war doch einer der Hauptverursacher von Feinstaub, oder?), hat Polen das Heizen mit allem, was die Kanonenöfen hergeben (ausser Autoreifen), wieder freigegeben. Und alles, weil die im Vergleich saubere Energie aus Russland hier ja keiner mehr will.
Bigotterie, verlass mich nie!
Holly01
27. Oktober 2022 @ 18:09
Diesel? Schön wäre es.
Die meisten dieser Dickschiffe fahren mit Schweröl auch “Marine Fuel Oil” genannt.
Das ist das was als Müll übrigbleibt, wenn man Erdöl verarbeitet.
Dagegen ist Diesel quasi Parfüm.
Alleine die US Militärs verbrauchen so viel Erdöl wie die Niederlande.
Aber.
Ich bin sicher das der Leo III mit Solarantrieb, Batterie und 2 Windrädern, zeitnah auf den Markt kommt. Der schießt dann mit Baumsetzlingen, Ballen voran.
Rheinmetall verhandelt mit Krombacher wegen den Werberechten.
Rettet den Planeten, schießt mit Bäumen ….
Armin Christ
27. Oktober 2022 @ 08:18
Feinstaub !!! Dahinter verbirgt sich sehr viel Verschiedenes. Rußpartikel, Reifen- und Bremsabrieb auch von eAutos, aber auch Staub von der Feldbestellung. Die Anlage von Windschutzstreifen oder gar Agroforstwirtschaftskonzepte steht aber im Widerspruch zu den Konzepten der EU und der nachgeschalteten Landratsämter. Für die gibts es nur Bäume/Wald/Forst oder Acker/Wiese.
Dann haben wir noch die Silversterballerei und für wieviel Feinstaub ist eigenlich der ganze militärische Unfug verantwortlich? Vor ein paar Jahren hatte ja Frau vonderLaiens Truppe ein Moor angezündet.