De Villepin fordert diplomatische Offensive

Der ehemalige französische Premier De Villepin widersetzte sich dem Irakkrieg und hielt eine historische Rede vor der Uno. Heute fordert er einen “diplomatischen Blitzkrieg”, um das Leiden in der Ukraine zu beenden.

Es gebe zwei Möglichkeiten, so De Villepin in der “Welt”: Einen langen Krieg mit noch mehr Opfern und der Ausweitung des Konflikts – oder einen kurzen Krieg. Dieses Ziel müsse die EU “um jeden Preis” verfolgen. Zitat:

Es braucht jetzt maximale Sanktionen und gleichzeitig eine ausgestreckte Hand für Verhandlungen. Nur so können wir den Gegner dazu bringen, über eine Exit-Strategie nachzudenken. Das Zeitfenster dafür ist klein. Es braucht eine Art diplomatischen Blitzkrieg.

Die Welt

Über maximale Sanktionen will die EU auf ihrem Gipfel am Donnerstag reden. Die ausgestreckte Hand für Verhandlungen sucht man jedoch vergebens. Die EU setzt nicht auf Diplomatie – sie ist nicht einmal an den laufenden Verhandlungen beteiligt.

Und natürlich erinnert sie sich auch nicht an den Irakkrieg. Damals leisteten Deutschland und Frankreich Widerstand gegen den Angriffskrieg der USA, De Villepin war der größte Opponent. In einer historischen Uno-Rede vertrat er die “regelbasierte Ordnung”.

Sie wurde von den USA mit Füßen getreten. Doch daraus hat die EU keine Konsequenzen gezogen. Vielmehr tut sie so, als führe einzig und allein Russland schmutzige Kriege – und feiert US-Präsident Biden, der als Ehrengast am EU-Gipfel teilnimmt…

Siehe auch “Frieden ist kein Thema”