Atomkraft: Belgien steigt wieder ein
In Deutschland heißt es, man könne stillgelegte Atomkraftwerke nicht wieder hochfahren. Nun zeigt Belgien, dass es doch geht – sogar mit Unterstützung der Grünen.
Es ist der Ausstieg aus dem Ausstieg: Belgien und der französische Stromversorger Engie haben sich auf eine Verlängerung der Laufzeit von zwei Kernkraftwerken um zehn Jahre geeinigt.
Bei den Reaktoren handelt es sich um Doel 4 bei Antwerpen und Tihange 3 bei Lüttich. Sie sollen nun renoviert und erweitert werden, damit sie im Winter 2026/27 wieder ans Netz gehen können.
Bemerkenswert ist, dass die Grünen die Vereinbarung mittragen – wenn auch mit Bauchschmerzen. Doch die Versorgungssicherheit ist ihnen wichtiger als die reine Lehre.
Belgien plant sogar überirische Atommüll-Endlager. Dabei wollte das Land eigentlich 2025 aus der Atomkraft aussteigen. Doch die Energiekrise, die schon vor dem Ukrainekrieg begann, hat alles geändert.
Belgien wollte einen europäischen Gaspreisdeckel, scheiterte jedoch am Widerstand Deutschlands. Nun zeigt es dem größten EU-Land, wie man es (auch) machen kann…
Mehr zur Energiekrise hier
KK
10. Januar 2023 @ 14:06
@ Arthur Dent:
Wir können sicher sein, dass Deutschland auch den Atomstrom aus seinen Nachbarländern bei wenig Wind und Sonne garantiert einkalkuliert hat.
Wenn diese Ampel-Regierung auch nichts kann: Heucheln kann sie!
european
10. Januar 2023 @ 14:03
Belgien koennte eine ganze Menge Strom sparen, indem es die Festbeleuchtung entlang der belgischen Autobahnen ganz einfach abschaltet. Diese sind definitiv nicht notwendig und voellig absurd. Parkplaetze und Haltebuchten kann man mit Notbeleuchtungen ausstatten, aber diese Lichterketten schiessen voellig ueber das Ziel hinaus. Fuer Nachtbeleuchtung haben Fahrzeuge gute Scheinwerfer.
Zu Tihange und seinen Zwischenfaellen naehern sich die Wikepedia-Eintraege der Groesse einer Enzyklopaedie. Seit 2017 verteilt die Stadt Aachen regelmaessig Jodtabletten an die Bevoelkerung, weil ein GAU dieser Klapperkiste nicht auszuschliessen ist.
https://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_Tihange
Arthur Dent
10. Januar 2023 @ 14:01
Atom (und Gas) haben doch von der EU-Kommission ein Öko-Label bekommen und gelten als nachhaltig. Da sind bestimmt Fördermilliarden drin – Deutschland wird wieder einzahlen, aber hier kaum profitieren können im Gegensatz zu Belgien, Frankreich, Polen…
KK
10. Januar 2023 @ 13:31
Die belgischen AKW, insb. Tihange, sind doch seit Jahren derart marode, dass aus Gemeinden im Dreiländereck um Aachen sogar mit Klagen dagegen vorgegangen wurde, wenn ich mich recht entsinne…
Und wie soll ein oberirdisches Endlager aussehen, dass es wenn nicht auf Millionen, so doch wenigstens ein paar hundert oder besser tausend Jahre sicher wäre? Eine einzige bewaffnete Drohne in einem Krieg oder von Terroristen oder ein einziges dort abstürzendes Flugzeug, und der ganze Krempel fliegt uns (und eben nicht nur den Belgiern) ggf. um die Ohren…
ebo
10. Januar 2023 @ 13:50
https://www.vrt.be/vrtnws/de/2022/03/23/erdhuegel-ueberirdisches-endlager-fuer-strahlenden-atommuell-in/