Neues vom Wirtschaftskrieg (182): Vorerst keine neuen Sanktionen gegen Russland

Die Zeit der technologischen Offenheit gegenüber China ist vorbei, sagt ein deutscher Experte. Jedes vierte Unternehmen in Deutschland blickt pessimistisch auf das neue Jahr. Und der neue schwedische EU-Vorsitz plant vorerst keine neuen Sanktionen gegen Russland.

Der neue schwedische EU-Vorsitz plant vorerst keine neuen Sanktionen gegen Russland. “Wir sind noch nicht bereit für ein zehntes Paket”, sagte der schwedische Botschafter Lars DANIELSSON in Brüssel. Sein Land wolle auf die G-7 und die EU-Kommission warten, aber keine eigene Initiative ergreifen. Jedes zusätzliche Sanktionspaket werde “noch trickyer”, sagte er. Es werde nicht nur immer schwieriger, einen Konsens zu erzielen. Hinzu komme, dass man sicherstellen müsse, dass die Sanktionen Russland stärker treffen als die EU. Im Vordergrund stehe daber zunächst, die bestehenden Strafmaßnahmen zu konsolidieren. (ebo) – Kehrt doch noch so etwas wie Realismus ein?

Jedes vierte Unternehmen in Deutschland blickt pessimistisch auf das neue Jahr, besonders im Baugewerbe und in der Industrie. Viele haben auch mit einer steigenden Zinslast zu kämpfen. Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft ist ausgesprochen schlecht. Vier von zehn Unternehmen erwarten in diesem Jahr einen Rückgang ihrer Geschäftstätigkeit aus. Das ergab eine Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), deren Ergebnisse am Montag vorgestellt wurden. Es sind vorwiegend die hohen Energiekosten, Probleme in den Lieferketten und die Folgen des Krieges in der Ukraine, die für die trüben Geschäftsaussichten verantwortlich gemacht werden. (telepolis)

Der Chef des Göttinger Laborzulieferers Sartorius erwartet weniger technologische Offenheit im Umgang mit China. “Das Maß an Offenheit, auch technologischer Offenheit, das es lange gegeben hat, wird es so perspektivisch erst einmal nicht mehr geben”, sagte Joachim Kreuzburg der Deutschen Presse-Agentur. Er geht nach eigenen Worten davon aus, dass bestimmte Technologiefelder vom offenen Handel zwischen dem Westen und China ausgeklammert werden. Momentan gebe es keine stabile Situation mit China, sagte Kreuzburg. Es sei aber wichtig, zu einem friedlichen Miteinander und einem gewissen Maß an Zusammenarbeit zu kommen. Die Alternative, eine Spirale zunehmender Sanktionen, sei ungünstig und letztendlich zum Nachteil jeder Seite. (dpa)

Mehr zum Wirtschaftskrieg hier (der Live-Blog ist zurück!) Siehe auch Ausblick 2022: Der Wohlstand schwindet, EUropa wird abgehängt