Atomabkommen mit Iran (vorerst) gescheitert

Neuer Rückschlag für die europäische Diplomatie: Das Atomabkommen mit Iran liegt schon wieder auf Eis. Israel macht nun Druck auf Deutschland, es ganz fallen zu lassen.

Die EU hatte einen Kompromißvorschlag vorgelegt, der zunächst für alle Seiten akzeptabel schien. Doch dann stellten die USA neue Forderungen, die das Mullah-Regime im Iran prompt zurückwies.

Danach begann das übliche Schwarze-Peter-Spiel. Am Samstag hatten Deutschland, Frankreich und Großbritannien dem Iran eine Gefährdung des Atomabkommens vorgeworfen – sich also auf die Seite der Amerikaner geschlagen.

Er erwarte keinen baldigen Abschluss mehr, erklärte Kanzler Scholz nun bei einem Besuch von Israels Ministerpräsident Lapid – der Deal liegt schon wieder auf Eis. Dabei wird er mehr gebraucht denn je.

Die EU braucht gute Beziehungen zu Iran, um den Handel wiederaufnehmen zu können – es geht auch um Öl und Gas. Das Land hat sich sogar als Energielieferant für Europa angeboten!

Und die Welt braucht Ruhe im Mittleren Osten. Ein Krieg in der Ukraine ist mehr als genug. Und die Krise um das AKW Saporischschja reicht völlig – es braucht nicht noch Angst vor der iranischen Bombe.

Doch nun droht das Gegenteil von Entspannung – eine Eskalation. Die USA haben schon wieder Sanktionen gegen Iran verhängt. Und Israel fordert, das Atomabkommen endgültig fallen zu lassen…

Siehe auch “Kosovo, Mali, Nahost: Die EU in der Defensive”