“As long as we can”: Lässt Biden die Ukraine fallen?

Neue Töne von US-Präsident Biden: Er will die Ukraine nur noch unterstützen “so lange wir können” – und nicht, so lange wie nötig. Lässt Biden seinen Freund Selenskyj fallen – auf Kosten der EU?

Der Besuch von Präsident Selenskyj im Weißen Haus markiert eine Wende. Plötzlich wurde er nicht mehr als Freiheitskämpfer gefeiert, sondern wie ein Bittsteller behandelt.

“Vom heldenhaften Anführer zum Bittsteller”, titelte die “Süddeutsche”, die den Heldenkult mit befeuert hatte und keinen Zweifel an Selenskyj aufkommen ließ. Allein das ist schon bemerkenswert.

Noch interessanter ist aber, was Biden sagte. Er warb zwar wie immer um neue Finanz- und Waffenhilfen für die Ukraine. Doch ein klares Versprechen wollte – oder konnte – er nicht abgeben.

Er könne keine Zusagen geben, sagte Biden. Die USA würden aber helfen “as long as we can” – so lange wie können. Bisher hieß es hingegen: So lange wie nötig – ein Riesenunterschied!

Die große Frage ist nun, ob dies wieder einer der berühmten Ausrutscher war – oder ob Biden einen Politikwechsel einleitet. Sind ihm die Hände gebunden, wie “Politico” schreibt – oder spielt er falsch?

Es gibt ja schon seit geraumer Zeit die Vermutung, dass sich die USA aus der Ukraine zurückziehen wollen, zumindest aus der Finanzierung. Die Kosten sollen dann, auch das ist geläufig, die EUropäer übernehmen.

In der EU müssten nun alle Alarmglocken klingeln, schließlich geht es hier um Billionen. Stattdessen schwört EU-Ratspräsident Michel die Mitglieder auf neue Finanzsspritzen für die Ukraine ein.

Und Kanzler Scholz erwägt sogar einen neuen Haushalts-Notstand – nur für die Ukraine. Sollen Deutschland und die EU wirklich die Ausputzer spielen, während Biden sich einen schlanken Fuß macht?

Siehe auch Die EU hat ähnliche Budget-Probleme wie die USA