“Apokalypse in Gaza” – aber Berlin will keinen Waffenstillstand
Die Uno hat sich mit überwältigender Mehrheit für einen humanitären Waffenstillstand in Gaza und die sofortige Freilassung aller Geiseln ausgesprochen. Deutschland enthält sich, die EU ist gespalten.
153 Staaten stimmten für die (nicht bindende) Resolution, 10 stimmten dagegen, 23 enthielten sich – darunter auch Deutschland. Die Bundesregierung weiß wohl wieder nicht, was sie wollen soll.
Auch die EU bietet ein desolates Bild. Österreich stimmte mit Nein – wie die USA. Frankreich und Belgien stimmten zu – wie die Mehrheit der EU-Staaten. Die gemeinsame Außenpolitik bleibt eine Illusion.
Dabei hat EU-Chefdiplomat Borrell die Lage in Gaza als “apokalyptisch” bezeichnet. Die Zerstörung durch die israelischen Angriffe entspreche der in deutschen Städten im 2. Weltkrieg oder sei sogar noch größer.
60 bis 70 Prozent der getöteten Menschen seien Zivilisten, so der Spanier. Dies bestätigen auch Daten aus Israel. Nach UN-Berichten töten die von den USA gelieferten Bomben vor allem Frauen und Kinder.
Doch das reicht offenbar nicht, um Deutschland von einem Waffenstillstand zu überzeugen. Nicht nur Gaza, auch die “feministische Außenpolitik” von Frau Baerbock liegt in Trümmern…
Sie sollten, Herr Hausmann, sich mal mit dem Thema „Friendly fire“ am 7. Oktober beschäftigen. Häuser, in denen Menschen (Geiseln und Geiselnehmer) verbrannt sind, zeigen Spuren von Panzer-Beschuss – wieso wohl? Ha-Aretz hat bestätigt, dass zumindest ein Hubschrauber auf die nach Gaza fahrenden Fahrzeuge ebenso wie auf die noch auf der Parkfläche stehenden Pkw geschossen hat. Ohne Unterschiede zwischen Geiseln und Geiselnehmern zu machen! Damit rechtfertige ich nicht, dass von den Hamas-Brigaden auf abfahrende unbewaffnete Jugendliche geschossen wurde – das ist ein Kriegsverbrechen! In den Kibbutzim gab es weitere. Ja! Aber es gab doch auch ein reguläres Feuergefecht, denn das Nova-Konzert hatte ja eigene Sicherheitskräfte. Dann griffen Panzer und Hubschrauber ein – wie gesagt mit „friendly-fire“-Opfern. Das Verhältnis (1:2,2) von toten israelischen Bewaffneten (ca. 350) und Unbewaffneten (ca. 850) am 7. Oktober wird nun seitdem in Gaza auf arabischer Seite bei weitem übertroffen…
Netanjahu hat m.E. mit der Duldung der extremistischen „jüdischen“ Aktionen auf dem Tempelberg und im gesamten Westjordanland diese Entwicklung provoziert – genau deshalb wurden alle Warnungen „nicht ernst genommen“. Er selbst hat den 7.Oktober mit „Pearl Harbor“ 1941 und „9/11“ 2001 verglichen – da kann man ihm zustimmen: vorher war das Land (USA, Israel) politisch gespalten, hinterher einig und kriegsbereit. Darum hat er es „an sich kommen lassen“ und die Warnungen „ignoriert“. Wie Roosevelt 1941 oder Bush junior 2001! So etwas selbst zu inszenieren, wie die Nazis 1933 beim Reichstagsbrand und 1939 beim „polnischen Überfall auf den Reichssender Gleiwitz“, oder auch beim sogenannten „Tongkin-Zwischenfall“ zum massiven Eingreifen der USA in den Vietnamkrieg 19964 durch Angriffe auf Nordvietnam – das ist demgegenüber „nur 2.Wahl“!
Aber da sind wir natürlich im Bereich der „Verschwörungstheorien“ – dass es wirklich Inszenierungen oder eben auch erwartete Abläufe gibt, die man sofort eiskalt nutzt, wird damit gleich unsinnigerweise diskreditiert.