Ach ja, die Märkte kratzt das nicht?
Schon letzten Freitag gingen die Kurse in den Keller, nachdem der IWF seine Leute aus Brüssel abgezogen hatte. Nun sorgen neue Manöver der Gläubiger für Unruhe – auch bei den Anleihen.
Die Spreads von Italien, Spanien und Portugal schossen am Montag in die Höhe, meldet die “FT”. Dabei sollte die “Ansteckungsgefahr” doch gebannt sein, nicht wahr, Herr Schäuble?
Auch an den Aktien- und Devisenmärkten gab es Unruhe, nachdem die “Süddeutsche” gemeldet hatte, die Gläubiger bereiteten einen Sondergipfel und Kapitalverkehrskontrollen vor.
Offenbar kratzt es die Märkte eben doch, was die heillos zerstrittenen Gläubiger hektisch zusammenzimmern. Dass der “Grexit” schon eingepreist sei, war wohl nur eine Zwecklüge…
…wie so vieles, was uns die “Euroretter” erzählen. – Mehr zur neuen Eurokrise um Griechenland hier (members only) und hier
GS
16. Juni 2015 @ 11:24
Hab das neulich ja schon geschrieben. Jede kleine Äußerung zu Griechenland, so bedeutungslos sie auch ist, wird derzeit an den Börsen mit einem Satz nach oben oder unten beantwortet. Deswegen bin ich mir auch überhaupt nicht so sicher, ob die “Brandmauer” bei einem Grexit wirklich so stark ist.
Peter Nemschak
16. Juni 2015 @ 07:38
Dass die Märkte bei der imminenten Gefahr eines Grexit kurzfristig reagieren werden, hat niemand bestritten. Was behauptet wurde, dass ein Grexit keine nachhaltige Ansteckung für die anderen Krisenländer bedeuten würde. Man wird sehen.
ebo
16. Juni 2015 @ 07:59
Es wurde behauptet, dass die “Peripherie” sicher sei. Ist sie nicht.
Peter Nemschak
16. Juni 2015 @ 09:25
Natürlich macht sich die Unruhe auf den Märkten in den Peripherieländern bemerkbar, wo denn sonst? Es ist die Unsicherheit, wie es in Griechenland weitergehen wird. Bald werden es die Märkte wissen. Dann wird sich die Lage beruhigen. Was linke Sympathisanten übersehen: Griechenland gibt durch seine nationalistische Politik dem Rechtspopulismus Auftrieb. Statt sich um Reformen für Griechenland zu kümmern, ist die griechische links-/rechtspopulistische Regierung angetreten, den europäischen Kapitalismus besiegen zu wollen – welch Arroganz!
S.B.
16. Juni 2015 @ 10:51
@ebo: Wer hat das denn behauptet? Richtig, unsere “wahrheitsliebenden” (EU-) Politiker! Und denen glauben Sie noch ein Wort? Nein, das meinen Sie nicht wirklich ernst! Wenn ja, haben Sie sicher auch fest daran geglaubt, dass es nur ein einziges Rettungspaket für GR geben sollte.
@Nemschak: Von welchem europäischen Kapitalismus reden Sie? Ich kann weit und breit keinen mehr erkennen. Sie meinen sicher den realexistierenden europäischen Sozialismus. Ob GR diesen allerdings mit einer linken Regierung bekämpfen will, wage ich einmal stark zu bezweifeln.