Schulz und die „Zerstörer“

Nun spricht er wieder, der ehemalige EU-Parlamentspräsident Schulz. Im Interview mit der „Süddeutschen“ macht er einige kluge Anmerkungen – doch dabei vergißt er seine eigenen Fehler.

„Wir treten auf der Stelle“, sagte der SPD-Politiker. Nach dem Brexit sei die Chance versäumt worden, die Rest-EU zu reformieren und den Euro in Ordnung zu bringen.

Recht hat er, das Europaparlament hat vergeblich einen „Neustart“ gefordert. Allerdings sollte Schulz auch sagen, an wem eine Reform gescheitert ist: an der GroKo in Berlin.

Kanzlerin Merkel will um jeden Preis am Ancien Régime festhalten, von dem Deutschland so profitiert. Und SPD-Chef Gabriel hat nichts unternommen, um die EU endlich fit zu machen.

Ziemlich falsch liegt Schulz mit seinen Bemerkungen zum Aufstieg der EU-Gegner. Zum einen ist es doch arg verkürzt, sie „Zerstörer“ zu nennen. Viele sind auch einfach nur enttäuscht.

Zum anderen hat Schulz selbst zum Erfolg der „Zerstörer“ beigetragen – mit der GroKo in Brüssel und Straßburg, die sogar liberale, grüne und linke Europaabgeordnete zu Untätigkeit verdammte.

Es war die doppelte GroKo, geleitet von Merkel und Schulz, die den Brexit möglich machte. Es war der Europaabgeordnete N. Farage, der unter Schulz‘ Präsidentschaft zum Ober-Populisten aufstieg…

Siehe zu diesem Thema auch mein Schulz-Porträt:

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