Von der Leyen macht US-Amerikanerin zu Chef-Ökonomin
EU-Kommissionschefin von der Leyen ist für ihre Nähe zu den USA bekannt. Doch nun geht sie womöglich zu weit.
Mit Fiona Scott Morton hat die EU-Kommission eine ehemalige hochrangige Beamtin der US-Regierung unter Ex-Präsident Barack Obama als „Chef-Ökonomin“ für Wettbewerbsfragen und den Umgang mit Tech-Konzernen engagiert.
Morton soll die Brüsseler Behörde also in genau jenen Fragen betreffen, die die großen US-Konzerne wie Apple oder Google betreffen. Davon versteht sie sicher einiges. Dennoch ist die Nähe zur (ehemaligen) US-Regierung suspekt.
Zudem stellt sich die Frage, warum von der Leyen keine(n) Europäer(in) ausgewälht hat – schließlich geht es hier um EU-Politik. Predigt sie nicht „strategische Autonomie“ in wichtigen wirtschaftspolitischen Fragen?
In Frankreich stößt die Ernennung bereits auf Protest. Politiker aller Parteien kritisierten neben der Nähe der neuen Chefökonomin zum Tech-Sektor vor allem ihre Nationalität. Sie hätten wahrscheinlich eine Französin bevorzugt…
P.S. Nach US-Medienberichten hat Scott Morton während ihrer Tätigkeit für die US-Regierung einige Beraterverträge gehabt, unter anderem mit Apple und Amazon. Doch sie wurden nicht offengelegt. Holt sich von der Leyen da eine undurchsichtige Lobbyistin?
Mehr zum Lobbyismus hier
P.S. Die Grünen im EU-Parlament haben von der Leyens umstrittene Personalentscheidung abgesegnet. Offenbar wollen sie am informellen schwarz-grünen Bündnis festhalten, das seit der Ernennung der deutschen CDU-Politikerin in Brüssel herrscht…
Hans L. Schmid
14. Juli 2023 @ 18:14
Längst wäre es an der Zeit, dass die Bürgerinnen und Bürger in ganz Europa den Tarif durchgeben und sagen, wohin Europa zu gehen hat – auf http://www.our-new-europe.eu – jetzt!
Arthur Dent
13. Juli 2023 @ 22:45
Fiona Scott Morton wird gesponsert von? Sie wird doch hoffentlich nicht vom europäischen Steuerzahler bezahlt, sondern allenfalls aus „Uschis“ Privatschatulle.
KK
13. Juli 2023 @ 22:22
@ umbakhi:
„Die konsequente Entfernung der Machthaber von den Regierten – wohl in der gesamten EU…“
Man könnte inzwischen konstatieren, die Entfernung sei definitiv grösser als der Atlantik breit, nicht wahr?
umbhaki
13. Juli 2023 @ 21:51
Genau wie bei @KK war auch bei mir der erste Gedanke der an Jennifer Morgan, die sich unsere verehrte Außenministerin als US-basierte Aufpasserin ins Boot geholt hat. Das scheint sich nun so in etwa im Haus der Dame von der Leine zu wiederholen.
Aber ob diese dabei zu weit geht? Im DE-Außenministerium fand doch auch niemand etwas dabei, und DE ist doch immer noch die größte Volkswirtschaft der EU und stellt schließlich auch die Kommissionschefin.
Übrigens steht Frau Scott Morton nicht nur deshalb in der Kritik, weil sie bis dato mit der EU nix am Hut hat, sondern auch, weil sie bedingt durch ihren beruflichen Werdegang auch eine gewisse Nähe zu jenen Tech-Konzernen hat, die sie nun angeblich für die EU einhegen soll.
Die Kritik an der Dame – bzw. an der Frau von der Leine und ihrer Personalentscheidung – ist sehr weitreichend, wie man beispielsweise hier ausführlicher nachlesen kann:
https://www.msn.com/de-de/finanzen/top-stories/zoff-um-neue-chef%C3%B6konomin-der-eu-wettbewerbsbeh%C3%B6rde/ar-AA1dLQ9S
Diese Personalentscheidung ist ein Skandal. Wieder einmal, und wieder einmal spielt unsere beliebte Ex-Familienministerin und Ex-Kriegsministerin eine tragende Rolle bei dieser Verhöhnung der europäischen Bevölkerung.
Inzwischen frage ich mich längst, wie lange das eigentlich alles noch gut gehen soll. Die konsequente Entfernung der Machthaber von den Regierten – wohl in der gesamten EU, soweit ich das überschaue – muss doch irgendwann zu einem Knall führen?! Dieses angelegentlich ausgesprochene „no matter what my voters think“ hat das bekannte deutsche Plappermäulchen von sich gegeben, das würden erfahrene und selbstbeherrschte Politiker so nicht öffentlich sagen. Aber gehandelt wird so doch wohl auf allen Ebenen.
KK
13. Juli 2023 @ 19:02
Es wird sich schon ein/e willfähriger Regierungschef/in finden, die/der ddie Frau im Nullkommanix ein bürgert. Geht bei der Greenpeace-Aktivistin Jennifer Morgan im deutschen AA ja auch.
Muss man das nicht langsam Unterwanderung nennen, wenn Personen noch mit US-Pass wie die Zecken in EUropäischen Spitzenämtern installiert werden?