Von der Leyen macht US-Amerikanerin zu Chef-Ökonomin

EU-Kommissionschefin von der Leyen ist für ihre Nähe zu den USA bekannt. Doch nun geht sie womöglich zu weit.

Mit Fiona Scott Morton hat die EU-Kommission eine ehemalige hochrangige Beamtin der US-Regierung unter Ex-Präsident Barack Obama als “Chef-Ökonomin” für Wettbewerbsfragen und den Umgang mit Tech-Konzernen engagiert.

Morton soll die Brüsseler Behörde also in genau jenen Fragen betreffen, die die großen US-Konzerne wie Apple oder Google betreffen. Davon versteht sie sicher einiges. Dennoch ist die Nähe zur (ehemaligen) US-Regierung suspekt.

Zudem stellt sich die Frage, warum von der Leyen keine(n) Europäer(in) ausgewälht hat – schließlich geht es hier um EU-Politik. Predigt sie nicht “strategische Autonomie” in wichtigen wirtschaftspolitischen Fragen?

In Frankreich stößt die Ernennung bereits auf Protest. Politiker aller Parteien kritisierten neben der Nähe der neuen Chefökonomin zum Tech-Sektor vor allem ihre Nationalität. Sie hätten wahrscheinlich eine Französin bevorzugt…

P.S. Nach US-Medienberichten hat Scott Morton während ihrer Tätigkeit für die US-Regierung einige Beraterverträge gehabt, unter anderem mit Apple und Amazon. Doch sie wurden nicht offengelegt. Holt sich von der Leyen da eine undurchsichtige Lobbyistin?

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P.S. Die Grünen im EU-Parlament haben von der Leyens umstrittene Personalentscheidung abgesegnet. Offenbar wollen sie am informellen schwarz-grünen Bündnis festhalten, das seit der Ernennung der deutschen CDU-Politikerin in Brüssel herrscht…