Update: “Russland will Verhandlungen”

Russland ist nach Angaben von Altbundeskanzler Schröder zu Verhandlungen über eine Friedenslösung in der Ukraine bereit. Allerdings scheitern Gespräche derzeit an zwei Problemen.

Russland sei “durchaus bereit” zu einer diplomatischen Beilegung des “Problems”, antwortete Kremlsprecher Dmitri Peskow auf eine entsprechende Nachfrage in Moskau, wie n-tv unter Berufung auf die russische Zeitung “Kommersant” berichtet. 

Allerdings werde Moskau ein Abkommen nur zu seinen eigenen Bedingungen abschließen, sagte Peskow. Das ist der erste Haken – denn diese Bedingungen dürften für die Ukraine unannehmbar sein. Einen “Diktatfrieden” lehnt auch Kanzler Scholz ab.

Das zweite Problem ist, dass Deutschland und Frankreich sich nicht genug engagieren. Die beiden größten EU-Länder hätten eine besondere Verantwortung, so Schröder laut n-tv. Sein Eindruck aber sei, dass derzeit nicht genug geschehe.

Schröder hatte sich zuvor mit Kremlchef Putin getroffen. Seine Worte sind mit Vorsicht zu genießen. Doch mit dieser Einschätzung könnte der Altkanzler Recht haben. Seit ihrem gemeinsamen Besuch in Kiew haben Scholz und Präsident Macron keine Initiative mehr ergriffen.

Von der EU in Brüssel ist auch nichts zu erwarten. Wenn überhaupt, dann dürften die USA in Verhandlungen mit Russland eintreten. Doch die Amerikaner sind derzeit auch nicht kompromissbereit, siehe Taiwan…

Siehe auch “Wie steht die EU zu Verhandlungen mit Russland?”

P.S. Wie nicht anders zu erwarten, hat die Ukraine den Vorstoß Schröders verurteilt. Selenskyj nennt Schröders Verhalten “widerwärtig”, der Kreml gaukle seine Verhandlungsbereitschaft nur vor. Dabei hat sich Kiew gerade mit Moskau auf die Freigabe von Getreideexporten geeinigt – in Verhandlungen…