Und nun die Transferunion?
Wie geht es mit der Eurokrise weiter? Darüber habe ich mit D. Elsner vom “Blicklog” und A. Kuster, dem “Wirtschaftswurm”, diskutiert. Es ging um den US-Shutdown, Griechenland, den IWF und die Schuldenschnitt-Debatte sowie die ultimative Frage nach der Wahl: Kommt jetzt die Transferunion?
Hier das Video des Hangouts:
Andres Müller
10. Oktober 2013 @ 12:01
Solche öffentlichen Diskussionen erfreuen meine Ohren, besten Dank an alle 3 Beteiligten. Kurz zum ersten Teil der Diskussion um deren drohende Zahlungsunfähigkeit.
Unkalkulierbar in der Tat ist derzeit der Ausgang der politischen Manöver. Aber das ist ja nicht wirklich meine grösste Sorge. Vielmehr gebe ich zu bedenken dass eine weitere Heraufsetzung des Limit auf diesem Pegel die Schuldentragfähigkeit der USA wiederum noch stärker belastet, das Vertrauen in den US$ längerfristiger belasten könnte als mit einer Aussetzung der Zahlungsfähigkeit zum gegenwärtigen Stand.
Ich befürchte dass sich Geithner’s Ansinnen durchsetzen könnte, die Schuldenhöhe für Irrelevant zu erklären und diese für das Vertrauen der Gläubiger wichtigen Gesetze ausser Kraft zu setzen. Das wäre in der Tat, nach Nixons Ausstieg aus der Edelmetallbindung des US$ in den 70er, die folgenschwerste Entfesselung von Fiat Money. Es ist für mich ein besonderes Alarmsignal, dass die Märkte das Schuldenlimit eigentlich selbst nicht mehr ernst nehmen, dass sie Billionen von Schulden hinnehmen als wäre das Nichts. Noch dazugelegt, man dürfte ein längerfristiges Aussetzen dieser Gesetze auf den Märkten begrüssen. Dies deute ich als die Bereitschaft der Märkte, bei Grossmächten wie den USA, deren Schulden in beliebiger Grösse, zu ignorieren.
Was bedeutet denn das für das internationale Währungssystem? Zu vergleichen wäre dies mit ökonomischem Kolonialismus, indem die USA ihre Grösse in die Waagschale wirft, etwas das z.B. Griechenland nie könnte, wäre da nicht im Hintergrund die Steuerzahler in der EU. Natürlich würde dies andere Nationen antreiben, sich ebenfalls in grössere Wirtschaftsverbände einzubetten, mit dem Endergebnis dass wir schliesslich ein Fiat Money haben werden, dass innert kurzer Zeit nur noch als Bubble bezeichnet werden kann. Die Märkte können das eine Weile mitspielen, aber die Gefahr wird dann eben immer grösser das Verwerfungen in der Finanzwelt zu dramatischen Ereignissen führen können die nicht mehr zu kontrollieren sind.
Johannes
9. Oktober 2013 @ 17:23
Top, hat sich wieder gelohnt zu schauen. Eric kommt auch immer nett rüber, warum das hier im Blog für mich eher das Gegenteil ist, keine Ahnung. Aber wie gesagt, mehr davon bitte.