Ukraine-Krieg: Nato will noch mehr Kontrolle

Trump und die Ukraine: Das sind die großen Themen beim Treffen der Nato-Verteidigungsminister ab Mittwoch in Brüssel. Die Alliierten könnten dabei eine weitere rote Linie überschreiten.

“Die Allianz wollte bisher um jeden Preis den Eindruck vermeiden, Teil des Konflikts mit Russland zu sein. Doch nun bahnt sich ein Umbruch an – aus Sorge vor Donald Trump.”

So berichtet das “Handelsblatt” von dem Vorgang, der in Brüssel diskutiert werden soll: Die Nato will die Waffenhilfe an die Ukraine künftig enger koordinieren oder sogar steuern.

Bisher geschah dies im sog. Ramstein-Format unter US-Aufsicht, aber formal außerhalb der Nato. Fast 60 Staaten trafen sich, um angeblich souveräne Hilfslieferungen bekannt zu geben.

Auch am Mittwoch werden sie sich wieder treffen – doch diesmal könnte die Nato die Kontrolle übernehmen. Damit würde das US-geführte Militärbündnis noch tiefer in den Krieg verstrickt.

Schon bisher berät der SACEUR, der Oberbefehlshaber für Europa, die ukrainische Armee. Wenn er nun auch noch die Waffenlieferungen koordiniert, fällt eine weitere Hürde im Stellvertrterkrieg.

Begründet wird der Plan mit Trumps indirekter Drohung, die Bündnistreue aufzukündigen. Allerdings sind die Überlegungen zu “Ramstein” viel älter als Trumps Provokationen…

Siehe auch Déjà vu mit Trump

P.S Übrigens rechnet die Nato in diesem Jahr nicht mehr mit ukrainischen Erfolgen. 2024 gehe es vor allem darum, die Front zu halten, heißt es in Brüssel. Der Krieg soll also auch 2025 weiter gehen, immer weiter. Verhandlungen mit Russland schließen die USA immer noch aus