Ukraine: Ein klandestines Nato-Treffen offenbart große Differenzen
Nato-Chef Rutte hat ein Sonder-Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj einberufen – an einem geheimen Ort. Auch die Tagesordnung wird nicht verraten.
Ursprünglich war von einem Gipfel der europäischen Nato-Mitglieder die Rede. Damit hätte der viel beschworene “europäische Pfeiler” erstmals eine politische Gestalt angenommen.
Doch daraus wird nun nichts. Frankreichs Staatschef Macron lässt sich entschuldigen – er muß sich um Mayotte kümmern und schwänzt sogar den EU-Gipfel. Kanzler Scholz vertritt ihn.
Ansonsten werden die beiden EU-Granden von der Leyen und Costa (der neue Ratspräsident) erwartet. Auch Italiens Regierungschefin Meloni und der polnische Ministerpräsident Tusk sollen kommen.
Bei den Gesprächen mit Selenskyj dürfte es um die Vorbereitung auf US-Präsident Trump gehen. Mehr Waffen, mehr Geld (für die Nato) – aber auch die umstrittenen “Friedenstruppen” sind im Gespräch.
Damit könnten die Europäer einen “Friedensplan” von Trump absichern helfen. Doch die Idee, die Macron lanciert hat, kommt nicht voran. Scholz nannte die Debatte über europäische Truppen “unangemessen”.
Tusk erklärte nach einem Treffen mit Macron, dass er keine Truppen in die Ukraine schicken wolle. Polen könne auch nicht mehr viele Waffen liefern, da man selbst ein “Frontstaat” sei.
Da zeichnet sich kein Durchbruch ab: Es gibt noch viel zu große Differenzen. Dass kleine Nato-Staaten nicht zum klandestinen Mini-Gipfel eingeladen wurden, dürfte die Sache nicht besser machen…
P.S. In einem Interview mit der französischen Zeitung “Le Parisien” ist Selenskyj von seiner Forderung nach einem schnellen Nato-Beitritt abgerückt. “La question n’est pas d’adhérer à l’Otan, mais d’assurer notre sécurité”, sagte er. Es gehe nicht um eine Mitgliedschaft, sondern um Sicherheitsgarantien. Zum Treffen der Nato-Außenminister zwei Wochen hatte er noch einen Blitz-Beitritt, zumindest aber eine schnelle Einladung gefordert. Dies war auch Teil seines – mittlerweile obsoleten – “Siegesplans”…
Helmut Höft
22. Dezember 2024 @ 11:11
Verdammte Hacke *grr_zefix_grrh*
Wann kommt Hirn? “Rüstungsrausch, nüchtern betrachtet” https://makroskop.eu/41-2024/rustungsrausch-nuchtern-betrachtet/
“Ein historischer Vergleich und sein Problem … [NATO vs. Warschauer Pakt damals und heute: NATO = vorn!] Die NATO übertrifft Russland bei weitem … [wann hört der Wahnsinn des m-iK endlich auf? NATO steigert den Vorsprung!] … Zukunft der NATO: globaler interventionistischer Akteur? [Wat? Ich denke der Russe kommt zu uns? Putin ist doch der Imperialist, oder?]” mC
(Kleopatra hilf! 😉 )
Helmut Höft
22. Dezember 2024 @ 09:28
“… versuchen sogar, die Beilegung des Konflikts zu hintertreiben.” Der Chef des ifw: “Schularick: Krieg zum Wohle des deutschen Volkes … hält der Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft Moritz Schularick eisern an einer militärischen Lösung fest.” https://makroskop.eu/39-2024/schularick-krieg-zum-wohle-des-volkes/ und hier im Original: “Militärhilfe für die Ukraine: Stopp kostet Deutschland viel mehr als Fortführung”
Fazit: Die 🙁 sitzen nicht nur in der Politik, es sind die Eliten (“Interessen”) insgesamt, die die Sachlage nicht so richtig peilen.
Erinnert sei an Kaiserszeiten: “Krieg ist wenn Leute* die sich kennen Leute die sich nicht kennen dazu bewegen auf einander zu schießen!”
*das herrschende Adelspack war schließlich miteinander verwandt
… klandestin (hinterm Vorhang oder so) … “Es gehe nicht um eine Mitgliedschaft, sondern um Sicherheitsgarantien.” Warum sollte irgend wer Sicherheitsgarantien gewähren? Wegen Interessen?(!!) Wer gewährt denn Russland “Sicherheitsgarantien”?
ebo
22. Dezember 2024 @ 15:30
Fast hätte ich den Beitrag “Das Versagen der Eliten” überschrieben – schien mir dann aber doch zu abgegriffen 😉
Guido B.
18. Dezember 2024 @ 16:49
Klingt nach Ratlosigkeit. Ist ja auch schwierig, einen Stellvertreterkrieg gegen eine Atommacht zu gewinnen, die in der Offensive ist und keinen Verhandlungsbedarf hat. Und wenn der Boss der Bosse dazu keine Lust mehr hat, in einem perspektivlosen Pleitestaat endlos Milliarden zu vesenken. Aber von der Leyen und Kallas werden sicher alles versuchen, Russland zur Vernunft zu bringen und den Sieg mit russischem Vermögen zu finanzieren …