Ukraine: Die Säuberung geht weiter
Die Säuberung im ukrainischen Verteidigungsministerium geht weiter. Nach Verteidigungsminister Resnikow müssen nun auch sechs seiner ehemaligen Stellvertreter gehen.
Zu den Gefeuerten gehört auch Hanna Maljar, die einer breiteren Öffentlichkeit wegen ihrer Briefings zum Krieg bekannt ist. Die Regierung in Kiew hat die beispiellose Säuberungswelle bisher nicht begründet. Das ukrainische Militär hat immer noch nicht die Ziele der Gegenoffensive erreicht.
P.S. Pikant ist all dies, wenn man bedenkt, wie vertrauensvoll Deutschland und die EU mit dem Kiewer Verteidigungsministerium zusammengearbeitet hat – und wie viele Waffen von Resnikow und seinen nun gechassten Mitarbeitern beschafft wurden. Wenn die alle korrupt waren – nicht auszudenken… – Siehe auch Resnikows lange Schatten
Annette Hauschild
24. September 2023 @ 10:41
Guten Tag Herr Predl, ich wüßte gern, woher Sie Ihre Einschätzung haben, dass die ausländische Presse russischen Propagandalügen bezüglich des ‚“Verschwindens“ von Waffen aus der Ukraine und deren Auftauchen in Drittländern aufgesessen sein soll. Haben Sie da Belege? ich wäre Ihnen dafür sehr dankbar.
Robby
19. September 2023 @ 11:34
Nichts weiter, man wechselt nur die Schweine am Trog. Soll ja jeder etwas von unseren “Hilfen” haben. Außer die armen Teufel die man auf den Strassen wie Vieh fängt und die direkt an die Ostfront geschickt werden. Ohne Ausbildung wohlgemerkt.
Arbo
18. September 2023 @ 21:07
Ich weiß nicht, ob „Säuberung“ hier der richtige Begriff ist. Jedenfalls scheint es typisch für den Regierungsstil Selenskyjs… sprich: Wenn es eng wird, im Zweifel Personalwechsel. Mensch muss das also noch nicht einmal bedeutungsschwanger als „Säuberungswelle“ aufladen. Es kann auch schlicht an der Unfähigkeit liegen, mit Widerspruch oder Problemen umzugehen…
ebo
19. September 2023 @ 09:21
Die New York Times spricht von “Houseceleaning” – Großreinemachen
https://www.nytimes.com/2023/09/18/world/europe/zelensky-ukraine-defense-shakeup.html?te=1&nl=morning-briefing%3A-europe-edition&emc=edit_mbe_20230919
Dabei bringt das Blatt eine wichtige Info – Das “zivile” Verteidigungsministerium wird von Selenskyj meist übergangen:
In Ukraine’s fight to take back territory seized by Russia, the chain of command for battlefield decisions runs directly from Zelensky to the military’s uniformed general staff, largely bypassing the civilians at the defense ministry. So, the turnover is not expected to have an immediate effect on the course of the war.
Katla
18. September 2023 @ 16:11
Pikant wäre auch die Frage, WO sich diese Waffen jetzt befinden. In der ausländischen Presse gab es hin und wieder Anläufe, zu thematisieren, dass für die Ukraine geschenkte und gekaufte Waffen überraschend in anderen Ländern auftauchen. Wenn sich die westlichen Länder mal nicht ein schönes Ei ins eigene Nest gelegt haben – den internationalen Terrorismus freut’s. Die können mit Taurus sicher auch einiges anfangen.
Günter Predl
19. September 2023 @ 08:29
Dass vom Westen gelieferte Waffen verschwinden und irgendwo sonst auftauchen, das ist eine russische Propaganda-Erzählung zum Zwecke der Schwächung des Unterstützungswillens westlicher Staaten und diese Erzählung wird bis zum Erbrechen von den üblichen Verdächtigen wiederholt. Nicht nur, dass der böse Westen ausreichend Personal in der Ukraine hat, genau das zu unterbinden, UkrainerInnen wäre ja blöd, die Verteidigungsfähigkeit ihres Landes zu behindern. Natürlich ist Korruption immer noch ein Thema und genau das ist der Hintergrund dieser Entlassungen. Es geht da immer um die Freistellung Wehrpflichtiger vom Wehrdienst gegen Entgelt. In Russland ist noch viel ärger …
ebo
19. September 2023 @ 08:33
Wenn sowohl der Verteidigungsminister als auch sechs seiner Stellvertreter gehen müssen, ist das Problem wohl deutlich größer. Und nein, es geht nicht nur um Korruption bei der Einberufung.