Bauernopfer? Resnikow muß doch gehen
Die “Säuberungen” in der Ukraine gehen weiter. Wie seit Wochen erwartet, muß nun auch Verteidigungsminister Resnikow gehen. Das Ministerium brauche “neue Ansätze und andere Formate der Interaktion sowohl mit dem Militär als auch mit der Gesellschaft”, sagte Präsident Selenskyj. Von Korruption sprach er nicht. Womöglich wird Resnikow zum Bauernopfer für die schleppende Gegenoffensive. Die Sache ist auch für die EU peinlich, die Resnikow bis zuletzt zu wichtigen Treffen lud und jede Menge Waffen lieferte…
Siehe auch Fall Kolomojskyj: Selenskyj „säubert“ seine eigene Vergangenheit
KK
5. September 2023 @ 12:23
@ Arthur Dent:
“Aus Sicht der „Großkopferten“ ist es ja nicht sinnlos, sondern für die „gute Sache“.”
Die “Großkopferten” halten ja auch nicht ihre Köpfe hin – die Köpfe, die rollen, sind immer die der “Kleinkopferten”.
Arthur Dent
4. September 2023 @ 23:48
@Katla
„Wie lange will die EU noch das sinnlose Sterben ukrainischer und russischer Soldaten mit Waffen und Geld unterstützen, ohne dabei ihr eigenes, angeblich wertegebundenes Fundament für immer zu zerstören? War nicht in Europa bisher Konsens, dass das menschliche Leben das höchste Gut ist? Sinnloses Sterben von Massen für ein höheres, abstraktes Gut – ist das jetzt das Höchste und wollen wir Bürger das auch?“ – Antwort: as long as it takes (Kanzler Olaf). Früher: Für Kaiser, Gott und Vaterland, heute: Für Freiheit, Demokratie und Menschenrechte und ähnlich ideologisches Wortgeklingel. Aus Sicht der „Großkopferten“ ist es ja nicht sinnlos, sondern für die „gute Sache“. Unsere nächsten Verwandten im Tierreich, Schimpanse und Gorilla, würden solchen Humbug gar nicht erst verstehen. Ich hab den Verdacht, die Botschaft des Sozialkundeunterrichts, in der Demokratie setzen die Politiker den Willen des Volkes um, kann irgendwie nicht so recht stimmen.
Katla
4. September 2023 @ 19:01
Den Verteidigungsminister würde ich aber nicht als Bauernopfer sehen, wenn jemand die Verantwortung für die gescheiterte Gegenoffensive übernehmen soll; ein Wörtchen hatte er bei der Gegenoffensive wohl auch mitzureden.
Heute lese ich, dass bei der Gegenoffensive 47 Quadratkilometer befreit wurden, das entspricht in etwa der Fläche von Berlin-Neukölln. Wie viele tote Ukrainer, wie viele tote Russen sind das wert? Wie lange will die EU noch das sinnlose Sterben ukrainischer und russischer Soldaten mit Waffen und Geld unterstützen, ohne dabei ihr eigenes, angeblich wertegebundenes Fundament für immer zu zerstören? War nicht in Europa bisher Konsens, dass das menschliche Leben das höchste Gut ist? Sinnloses Sterben von Massen für ein höheres, abstraktes Gut – ist das jetzt das Höchste und wollen wir Bürger das auch?
KK
4. September 2023 @ 12:21
@ Arbo:
“Eigentlich fügt sich das ganz gut in den Regierungsstil von Selenskyj ein.”
Tja, Regieren ist eben noch kein Fach auf den Schauspielschulen dieser Welt… während Schauspielern zum Einmaleins aller Politiker gehört.
Arbo
4. September 2023 @ 11:10
Eigentlich fügt sich das ganz gut in den Regierungsstil von Selenskyj ein. Zumindest wurde in früheren Analysen schon angemerkt, dass neben dem Verweis auf seine Popularität & einzelnen illiberalen Momenten auch Personalrochaden als typisch gelten, insbesondere, wenn es eng wird. Im Grunde lenkt er damit auch von der eigenen Verantwortung oder Ohnmacht (?) ab. Es wird jedenfalls spannend sein, ob, wie und welche politischen Gegner er sich damit nun macht… & was das dann für seine Politik bedeutet (kippt das Ganze dann in einen tatsächlich noch stärkeren illiberalen/ autoritären Regierungsstil?).