Türkei: EU übt sich in Appeasement

Der autoritär-islamische Putsch in der Türkei ist fast vollendet. Sultan Erdogan hat nun auch den Rest der Opposition geknebelt. Und was macht die EU? Sie übt sich in Appeasement.

Man verurteile die Verhaftung von Oppositionspolitikern, wolle den Gesprächsfaden aber nicht abreißen lassen, sagte Außenbeauftragte Mogherini nach einem Krisentreffen der EU-Botschafter in Ankara.

Besonders weit treibt das Appeasement wieder einmal Parlamentschef Schulz. Statt sich mit den verhafteten Politikern zu solidarisieren, telefonierte er mit Premier B. Yildirim.

Und statt endlich Sanktionen vorzubereiten, plant Schulz nun noch engere Konsultationen mit dem Unrechtsstaat in Ankara. Europäische und türkische Unterhändler sollen eine “Eskalation” vermeiden.

Dabei ist die Eskalation längst eingetreten. Zwar soll auch über verhaftete Oppositionspolitiker und Journalisten geredet werden – mit dem Ziel, diese Personen möglichst rasch freizubekommen.

Doch damit eröffnen Schulz & Co. der türkischen Regierung auch die Möglichkeit, die Verhafteten als Faustpfand zu nutzen – etwa im Streit um die Visa-Liberalisierung.

Was als “De-Eskalation” verkauft wird, könnte so den nächsten Kniefall vor Sultan Erdogan vorbereiten…

Siehe auch “Wendepunkt in der Türkei – auch für EUropa?” und “Warum die Türkei zur Gefahr wird”

 

 

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