Wie wär’s mit Türkei-Sanktionen?

Eigentlich wären sie schon bei der Niederschlagung der Proteste am Gezi-Park fällig gewesen. Doch nun stellt sich die Frage erneut: Warum verhängt die EU keine Sanktionen gegen die Türkei?

Denn was dort im Moment, kurz vor der Wahl am 1.11., abgeht, ist schlimmer als in Russland. Und mit den Werten der EU und den Verpflichtungen eines Beitrittskandidaten hat es gleich gar nichts zu tun. Zitat AFP:

In Istanbul verschaffte sich die Polizei mit Kettensägen Zugang zum Hauptsitz der Mediengruppe Koza-Ipek. Vor laufenden Kameras besetzten die Einsatzkräfte die Regieräume der beiden Sender Kanaltürk und Bugün, wie Live-Bilder im Internet zeigten. Die Polizisten gingen zudem mit Tränengas und Schlagstöcken gegen Angestellte vor, die sich ihnen entgegenstellten. Die Justiz hatte das Unternehmen am Montag unter Zwangsverwaltung gestellt. Die Staatsanwaltschaft begründete dies mit dem Verdacht der “Terrorfinanzierung” und “Propaganda”.

Doch wie reagiert die EU-Kommission in Brüssel? “Besorgt”. Gleichzeitig weist sie den Verdacht zurück, sie halte kritische Berichte über die Zustände im Reich von Sultan Erdogan zurück.

Kommissionspräsident Juncker werde über den “geeigneten Zeitpunkt” der Veröffentlichung entscheiden, so sein Sprecher. Vermutlich am 2.11., nach der Wahl… – Mehr zur Türkei hier