Wendepunkt in der Türkei – auch für EUropa?

Achtung, Türkei-Alarm: Mehrere Meldungen der letzten Stunden deuten darauf hin, dass in den Beziehungen zu Merkels “Schlüsselpartner” eine Wende bevorsteht, sie könnte dramatisch werden.

Angefangen hat es, natürlich, mit dem Sultan Erdogan: In mehreren Reden hat er angekündigt, nun doch die Todesstrafe einführen zu wollen und auf Warnungen aus Europa nicht mehr zu hören.

Danach kam die erneute Repression beim Oppositionsblatt “Cumhuriyet”. Zum ersten Mal reagierte Kanzlerin Merkel – und nannte das Vorgehen des türkischen Staats  “im höchsten Maße alarmierend”.

Ahnte sie schon, was als nächstes kommen würde? Verfügt sie über geheime Informationen, dass der womöglich endgültige Bruch mit der Türkei bevorsteht – oder schon vollzogen ist?

Jedenfalls kam eben die Warnung aus Ankara. In einem Interview mit der “NZZ” drohte Außenminister Cavusoglu, den Merkel’schen Flüchtlingsdeal noch in diesem Jahr zu kündigen.

Man erwarte ein Entgegenkommen der EU “in den nächsten Tagen”, so Cavusoglu. Das lässt zwei Interpretationen zu: Entweder kommt es nun wirklich zur Entscheidung, und der Deal platzt.

Oder aber die EU knickt ein – und gewährt der Türkei doch Visa-Erleichterungen. Merkels Kritik lässt sich nämlich auch so interpretieren, nach dem Motto: Ich knicke nicht ein, ich hab’ doch was gesagt…

Siehe auch “Warum die Türkei zur Gefahr wird”