Wendepunkt in der Türkei – auch für EUropa?
Achtung, Türkei-Alarm: Mehrere Meldungen der letzten Stunden deuten darauf hin, dass in den Beziehungen zu Merkels “Schlüsselpartner” eine Wende bevorsteht, sie könnte dramatisch werden.
Angefangen hat es, natürlich, mit dem Sultan Erdogan: In mehreren Reden hat er angekündigt, nun doch die Todesstrafe einführen zu wollen und auf Warnungen aus Europa nicht mehr zu hören.
Danach kam die erneute Repression beim Oppositionsblatt “Cumhuriyet”. Zum ersten Mal reagierte Kanzlerin Merkel – und nannte das Vorgehen des türkischen Staats “im höchsten Maße alarmierend”.
Ahnte sie schon, was als nächstes kommen würde? Verfügt sie über geheime Informationen, dass der womöglich endgültige Bruch mit der Türkei bevorsteht – oder schon vollzogen ist?
Jedenfalls kam eben die Warnung aus Ankara. In einem Interview mit der “NZZ” drohte Außenminister Cavusoglu, den Merkel’schen Flüchtlingsdeal noch in diesem Jahr zu kündigen.
Man erwarte ein Entgegenkommen der EU “in den nächsten Tagen”, so Cavusoglu. Das lässt zwei Interpretationen zu: Entweder kommt es nun wirklich zur Entscheidung, und der Deal platzt.
Oder aber die EU knickt ein – und gewährt der Türkei doch Visa-Erleichterungen. Merkels Kritik lässt sich nämlich auch so interpretieren, nach dem Motto: Ich knicke nicht ein, ich hab’ doch was gesagt…
Siehe auch “Warum die Türkei zur Gefahr wird”
Anonymous
6. November 2016 @ 03:52
Gib hier deinen Kommentar ein……..
BRINGT NICHTS
Cottin
3. November 2016 @ 21:56
So langsam wird es ja unheimlich mit den Theorien die hier kommentiert werden.
Die USA wird zum Übel der europäischen Politik gemacht.
Die EU soll mal erwachsen werden und sich selber schützen in diesem Wahrnsinn. Das Deutschland einen Einfluss auf die Türkei hat wissen wir, aber nun dem Sultan ewig gewähren zulassen ist natürlich absurd.Dann soll doch Erdogan drohen und die Flüchtlinge schicken, am besten mit Türkisch Airlines…( kein Scherz so droht er schon lange im eigenen Land) ..Und , soo dramatisch ist es doch nicht..! Die IS Verückten werden wir eh noch lange in Europa haben, mit Flüchtlingen oder auch ohne.
Den Menschen in den Krisengebieten muss geholfen werden, und dieser Krieg muss aufhören. Da muss die EU mal Farbe bekennen und nicht rumeiern. Die ganzen Verhandlungen in Genf , Bratislava ,Wien und München… etc. bringen doch nichts.Niemand will Krieg, aber dieses Gerede auf Menschleben in Syrien auszuhaaren mit schönen Worten ist verachtend !
bluecrystal7
3. November 2016 @ 21:14
Klar ist schon mal jedenfalls, welches Land am stärksten betroffen sein wird, sollte die türkische Seite mit der Drohung, den Flüchtlingsdeal platzen zu lassen, ernst machen: Nämlich Griechenland…
Peter Nemschak
3. November 2016 @ 20:43
Es nervt, immer den Fehler beim Anderen (USA) zu suchen als bei sich selbst. Eigene Stärke, sei sie politisch oder militärisch ist durch nichts zu ersetzen. Woher kommt diese unsinnige paranoide Einstellung, dass wir Vasallen der USA seien? Sie kommt aus dem verdrängten Eingeständnis eigener Schwäche und Dummheit.
S.B.
3. November 2016 @ 13:04
Meine Prognose: Merkel und damit die EU knickt ein, weil es aus Übersee so angeordnet ist. Bis jetzt wurde noch jeder Marschbefehl aus Washington befolgt. Das könnte sich noch ändern, wenn Trump die Wahl gewinnt. Schaun mer mal…
Anonymous
3. November 2016 @ 20:39
Das hat mit den USA nichts zu tun, sehr wohl aber mit dem Fehlen europäischer Alternativen, um dem Migrantenstrom Herr zu werden. Der Antiamerikanismus scheint in manchen europäischen Kreisen die seltsamsten Blüten zu treiben. Eine emotionslose Analyse tut not: wo decken sich unsere Interessen mit denen der USA, wo nicht. Jedenfalls würde politische Einigkeit, überzeugende militärische Stärke und der Willen, diese, wenn notwendig, zur Durchsetzung unserer Interessen auch zum Tragen zu bringen, die Manövrierbreite der EU deutlich erhöhen. Es nervt, immer den Fehler beim Anderen zu suchen als bei sich selbst. Letzteres hat den Vorteil, dass man es ändern kann.
Peter Nemschak
3. November 2016 @ 12:03
Jedenfalls sollte sich die EU eine effektive Außensicherung rasch überlegen. Spanien hat mit Erfolg vorgeführt, wie man Migranten zurückweisen kann. Es wird nicht ganz ohne Einsatz von staatlichen Zwangsmittel funktionieren.