“Europa muss sich von USA lösen”
Die US-Präsidentschaftswahl hält auch EUropa in Atem. Clinton oder Trump – das sei eine Schicksalsfrage, heißt es auf allen Kanälen. Wirklich? Die Umfrage in diesem Blog ergibt ein anderes Bild.
Demnach ist gar nicht entscheidend, welcher Kandidat die US-Wahl gewinnt. Ob Hillary oder Donald – beide schaden Europa, sind 28 Prozent der Teilnehmer an der Umfrage überzeugt.
Und 37 Prozent meinen, der alte Kontinent müsse sich endlich von der Vormacht USA emanzipieren. Zusammen macht das rund zwei Drittel, die nicht (mehr) wie das Kaninchen auf die Schlange in Washington starren (wollen).
Die große Frage ist nun, ob die EU tatsächlich bereit ist, ihr Schicksal in die eigene Hände zu nehmen und einer Clinton bzw. einem Trump die Stirn zu bieten. Derzeit sieht es nicht danach aus.
Die EU hängt immer noch an den Briten und will trotz Brexit-Votum keine eigene Armee aufbauen oder militärisch selbständig werden. Zudem ist sie mehr denn je von der Türkei abhängig.
Vielleicht brauchen wir doch noch weitere Schocks, vielleicht sogar einen Trump, um uns endlich außen- und sicherheitspolitisch zu emanzipieren. Vielleicht ist es aber auch schon zu spät…
Die Umfrage steht hier, es kann noch abgestimmt werden:
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OXIgen
7. November 2016 @ 13:56
Damit sich Europa von den USA lösen kann, was dringend geboten wäre, muss es sich erst mal aus der Umklammerung der deutschen Vormundschaft lösen. Solange Deutschland fast ausschließlich US-Interessen vertritt und diese in der gesamten EU durchsetzen will (siehe CETA , TTIP & Co.), wird sich nichts ändern. Der absolut wichtigste Schritt dabei wäre die Auflösung der NATO, die ihre Existenzberechtigung längst verloren hat und zu einem aggressiven Kriegsbündnis mutiert ist. Amerikanische Militärbasen haben außerhalb der USA nirgendwo auf der Welt was zu suchen, auch nicht in Europa. Das wäre schon mal ein Anfang, der auch größenwahnsinnige Sultane auf Normalmaß zurecht stutzen würde. Dazu die Rückabwicklung der unsäglichen EU und man könnte wieder Hoffnung auf ein friedliches Miteinander auf unserem großen alten Kontinent haben.
Ja ja, ich weiß, das sind Tagträumereien. Aber ich weiß auch, dass sich die Stimmen mehren, die das genau so sehen. Irgendwann werden solche Entscheidungen getroffen werden müssen, weil das Umsichschlagen des fallenden Riesen USA für alle lebensgefährlich wird. Egal, wer morgen gewählt wird, ob Pest oder Cholera, es wird eine Amerikanerin oder ein Amerikaner sein mit genau dem gleichen irren Anspruch auf Weltherrschaft wie alle anderen zuvor. Dem muss Europa entgegen treten.
PB
6. November 2016 @ 21:09
“die nicht (mehr) wie die Schlange auf Washington starren (wollen)”
Soll wohl eher heißen: Die wie das Kaninchen auf die Schlange starren wollen.
ebo
6. November 2016 @ 22:03
Stimmt, sorry
GS
6. November 2016 @ 18:41
Insbesondere Deutschland müsste sich mal emanzipieren…
Peter Nemschak
6. November 2016 @ 20:59
Trotzdem soll man das Kind nicht mit dem Bad ausgießen. Das Ziel muss sein: ein Verhältnis auf Augenhöhe: politisch, militärisch und wirtschaftlich so wie kulturell attraktiver als die USA..
bluecrystal7
7. November 2016 @ 03:28
Auf jeden Fall! Ich bin der selben Meinung.