Warum die Türkei zur Gefahr wird

Die Spannungen mit Russland beherrschen derzeit die EU-Außenpolitik. Wegen der Angriffe auf Aleppo drohen sogar neue EU-Sanktionen. Dabei wird eine andere Gefahr völlig übersehen – die Türkei.

Die Vorgänge im Reich des Sultans Erdogan sind scheinbar völlig vom Radarschirm der EU-Politiker verschwunden. Die größte Massen-Säuberung der neueren Geschichte ist kein Thema.

Dabei bedroht Erdogans Vorgehen nicht nur die Meinungs- und Pressefreiheit, sondern auch das Asylrecht. Kein EU-Staat traut sich, den „Putschisten“ Asyl zu gewähren, nicht einmal Deutschland.

Brüssel schweigt zu den Vorgängen – man hat die Problematik klammheimlich nach Straßburg ausgelagert, zum Europarat. Dort weist der türkische Außenminister Cavusoglu jede Kritik zurück.

Brüssel schweigt auch zum völkerrechtswidrigen türkischen Einmarsch in den Irak und zu den massiven Beleidigungen, die Erdogan gegen den irakischen Ministerpräsidenten ausstößt.

„Du bist nicht mit mir auf einer Ebene“ – ist das noch rüde Diplomatie oder schon eine Kriegserklärung? Und was ist mit dem doppelten Spiel, das Erdogan rund um Aleppo spielt?

Der Sultan findet kein Wort der Kritik an den Luftangriffen, unterstützt aber gleichzeitig die radikalen Milizen, die die Russen aus Aleppo vertreiben wollen. Damit heizt er den Konflikt an.

Das hindert die Türkei freilich nicht, vor einem „Weltkrieg“ zwischen Russland und den USA um Syrien zu warnen – und die Grenze zu Griechenland in der Ägäis infrage zu stellen.

Geht’s noch? Wer so redet und handelt, ist eine Gefahr für Europa…

Siehe auch „Die türkische Gefahr“, ein Post vom Juni 2016…